Schweizer Bauern spritzen rekordmässig Antibiotika

Hochleistungskühe leiden oft an entzündeten Eutern. Die Schweizer Landwirte setzen sogar Reserve-Antibiotika ein. Die Folge: Resistente Bakterien verbreiten sich über die Milch.

Die Bauern wollten es nicht glauben. Als die Zahlen zu Antibiotika an die Wand projiziert wurden, hagelte es Proteste an der Delegiertenversammlung. Die Schweizer sollen ihren Milchkühen mit Abstand am meisten Antibiotika in die Zitzen spritzen – mehr als sonst wer in Europa, fünfmal mehr als die Deutschen? (siehe Infografik weiter unten) Der Vizepräsident der Branchenorganisation Milch bezweifelte die Daten der Europäischen Arzneimittel-Agentur. Das könne schlicht nicht stimmen, sagte er an der Versammlung im April.

Doch auch der Bund stützt sich auf die Zahlen. Wenn eine Schweizer Milchkuh ein Antibiotikum bekommt, ist in zwei von drei Fällen eine Euter-Erkrankung schuld, etwa entzündete Milchdrüsen. 1,7 Gramm Antibiotika werden dafür jährlich pro Kuh verbraucht.

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