Kleine Einführung
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Arme, reiche Schweiz
Armut in der reichen Schweiz ist in diesem Laden längstens keine Ausnahme
mehr, nachdem bereits die Mittelschicht-Krone ganz schön mächtig ins Wanken
kommt und sogar der Kaderclub auf der Hut sein muss (Schleudersitz
Banken-Chefsessel), um sich nicht letztendlich noch in den Verwaltungsrat
eines regionalen Arbeitsamtes einkaufen zu müssen. In diesen Breitengraden hier erklärt uns inzwischen (zu recht wie es scheint) ein deutscher Wirtschaftsethiker, dass wir einen gravierenden Mangel an Rechtsbewusstsein entwickelt haben, welcher längstens korrekturfällig wäre. Ja, ich weiss, Wall Street hat noch immer den unübertreffbaren Vorbildcharakter und bleibt erst mal auf dem vorzementiertem Wackel-Podest, mit guinnesverdächtigem Bonifaktor und allein-seelig-machendem Elitefreipass. Noch. Solange wir nicht gelernt haben, dass das was wir ursprünglich mal als 'Gleichgewicht' formuliert hatten, auf die Dauer nun mal nur im 'Nehmen-UND-im-Geben' lebbar ist, werden wir eben noch einige kosmische Umsegelungen praktizieren dürfen: die nächsten Stürme - Natur sei Dank - sind garantiert. Jede Wette, auch im Wall-Street-Casino! Ähnliche Symbolhaftigkeiten, wie wir das ja bald täglich in
der "Wirtschaftspolitik" erleben dürfen, dass einfach permanent über unsere
Köpfe hinweg entschieden wird. In der Schweiz, in einem Land wo Bürger
eigentlich noch abstimmen dür(t)fen, wird inzwischen so gemogelt, und die Balken
vermehrt so hin-krachen, dass es den Vögten genehm ist. In Irland "durfte" das
Volk ja auch kurzerhand nochmals über die Lissaboner-Verträge abstimmen, NACHDEM
die Angstschiene der Rezession "glaubwürdig" genug eingehämmert wurde, so ganz
im alten Stil: erschaffe ein Problem und bieten dann die "Lösung" an - will
heissen Diktatur in der farbigen Seidenglanzausgabe tranchenweise offeriert,
damit es dem "ach-so-dummen-Völklein" nicht ganz so offensichtlich... usw. usf.
Nebeneinander Wie Polaritäten nebeneinander am Wirken sein können und dürfen, konnte ich kürzlich in einem ganz praktischen Alltagsvergleich erleben, bei einem Ausflug beim österreichischen Nachbarn. Ich in einem kleinen Städtchen geradewegs und unverhofft in einen kleinen Weihnachtsmarkt geriet und meine Blase Notfall anmeldete. Da ja immer mehr öffentliche Toiletten verschwinden (inzwischen selbst in den ganz normalen Zügen hier!) und ich aber keine Lust hatte deshalb extra eine Kaffeeration inhalieren zu müssen, wagte ich dann doch bei einer Bar-Patronin um Einlass - ohne Zwangs-Konsumation. "Na selbstverständlich, hier können Sie in jedem Restaurantbetrieb ihre 'Überrationen' loswerden, das ist hier allgemeine Abmachung". Staun, staun! In der Schweiz, ohne Konsumation nur bei äusserst günstig aspektierter Mondstellung durchführbar.Nach bestauntem Weihnachtsmarkt trank ich dann in denselbigen Räumlichkeiten einen wunderbaren Kaffe mit wunderbarer Bedienung - und alle waren zufrieden. An einem Raclettestand, wo angebotener Käse normalerweise nur mit Brot konsumiert wird, meine Frage nach einer Kartoffel zwar verneint, aber mit dem Hinweis, wenn ich denn mein eigenes Brot mitgebracht hätte (Erfahrung mit zunehmenden Weizenallergien) sei das auch kein Problem, weil immer mehr Menschen solche 'Voraussetzungen' mitbringen würden. Flexibilität extraorbitant, staun, staun! Ich entscheide mich für die Variante 'diesmal-nur-Käse' und die Bedienung hinter der Theke berechnet mir doch tatsächlich auch nur einen Teil des Preises. Staun, staun! Eine solche Gunst (infolge Schweizerischer BodenMietPreisen?) nur noch als bekannter Gemeindepolitker empfangbar - unter vorgehaltener, intransparentem Händchen selbstverständlich. Übrigens: Sogar einer der anspruchvollsten Machtanspruchsgesegneter - seine Heiligkeit, der Herr Pabst himself, meinte jüngst allen ernstes, es gäbe wohl genug zu essen für alle Menschen auf dieser Welt, staun, staun! Im Bewusstsein, dass man in der Schweiz zwar sehr freundlich
wirkt und ja keine Blösse zu Schau stellen will, was sich dann z.B. in der
Praxis zeigen kann, dass ich in einen Laden gehe und konzentriert ein Produkt
meiner favorisierten Wahl betrachte, schon fast am Ziel - und regelmässig
mindestens nach 2,827 Sekunden eine Verkaufsperson von hinten angepirscht kommt
und ganz schein-heilig fragt: "...und Sie, sind Sie am schauen...?" Eine leuchtende Symbolik Alt oder neu? Dass unser Gemüt dann hin und wieder dennoch wieder in-Takt
kommen mag, zeigt uns die inzwischen langjährige Beleuchtungsepisode mit
wechselndem Temperatur-Charakter an der Zürcher Bahnhofstrasse, wo vor wenigen
Jahren mit der geschäftigen Weihnachtsbeleuchtung jäh von Warm- zu Kaltlicht
gewechselt wurde.
Baldachin (1971-2004) /
digitale Beleuchtung (2005-2010)
Die Hoffnung Wenn das Herz verletzt wird, dann hat das hinsichtlich wissenschaftlicher Bedeutung allenfalls mit 'penetranten' Frequenzbereichen zu tun, aber wohl kaum mit Alt- oder Moderneinflüssen. Auch nicht die Kunst sei hier ins Abseits gedrängt, welche ohnehin selber ums wirtschaftliche Überleben kämpft (eigentlich schon immer) sondern um das legendär emotionale Wohlbefinden, das uns mindestens so segnend begleitet, wie die zum glück uns automatisch gesteuerten Körperintelligenzen, welche uns immer wieder - von sich aus! - ins Gleichgewicht bringen, weil wir immer wieder versuchen, die rote Farbe im Blaubereich anzusiedeln oder sogar festnageln zu wollen. Die eigene Gemütsstimmung kann ich bei mir selber immer recht gut an meiner Innenbeleuchtung ablesen - im Hause genauso wie unterwegs - eben innen und aussen - wenn ich denn etwas genauer hinschauen und vor allem - wahr-nehmen mag.
jac h. riger,
www.aliasinfo.ch 2010
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