"Bitte helft uns" -
Botschaften der Wale und Delfine an die Menschen
aus dem Buch: "Bevor wir euch verlassen..."
Kapitel eins: »BITTE HELFT
UNS!«
Ich befand mich gerade in
Jordanien, wo ich meinen Aufstiegsworkshop veranstaltete. Es war der erste
Tag eines zweitägigen Intensivseminars für eine Gruppe spiritueller
Suchender in der Stadt Amman. Der Kurs behandelt auch Aspekte unserer
Übergangsreise, eine intensive Erfahrung, durch die ich Menschen dabei
helfe, den äußerst wirksamen und erhellenden Prozess des Erwachens des
Lichtkörpers durch die Aktivierung schlummernder DNS (das, was
Wissenschaftler als »nichtkodierte DNS« bezeichnen) zu beschleunigen. Es ist
mir immer eine Freude, Menschen durch diese erstaunliche Transformation zu
begleiten – eine Feier des Lichts und der Grenzenlosigkeit des menschlichen
Potenzials in dieser Zeit unserer persönlichen und planetaren Evolution.
Durch diese erhöhenden Erfahrungen werden wir uns der großen Veränderungen
immer bewusster, die auf unserem Planeten – einer Welt im Aufruhr – vor sich
gehen. Viele von uns versuchen, diese Realität zu begreifen und als einen
Prozess anzunehmen, den wir durchlaufen müssen, während wir uns auf den
Übergang zu einer höheren Ebene universellen Bewusstseins vorbereiten.
Doch am zweiten Kurstag, ich sprach gerade von unserer Verantwortung als
Lichtarbeiter und Wächter Gaias, die ökologischen Probleme unseres
großartigen Planeten aktiv anzusprechen, schlugen die Ereignisse und das
Programm des Workshops eine Richtung ein, mit der weder die Teilnehmer noch
ich jemals gerechnet hätten.
Am Morgen war ich bereits mit einem ausgesprochen unangenehmen Gefühl der
Vorahnung erwacht. Und diese Vorahnung manifestierte sich gleich zu Beginn
meines Vormittagsvortrags. Wie aus dem Nichts durchbrach ein Chor von Walen
und Delfinen meinen Dialog mit den Kursmitgliedern. Genau dort, mitten
während meines lebhaften Vortrags, erschienen sie einfach so vor mir – eine
ganze Gemeinschaft von Cetaceanern!
Ich konnte sie ganz deutlich sehen: Sie blickten mir geradewegs in die
Augen. Es war, als wäre meine Seele ins Meer transportiert worden, wo aus
allen Richtungen große Mengen von Walen und Delfinen auf mich zu schwammen.
Der Raum um mich herum und all die Menschen in ihm verschmolzen mit dem
Hintergrund. Ich wurde förmlich aus dem Vortragsraum herausgerissen und
mitten in eine Szenerie unbeschreiblichen Leids katapultiert. Ich erlebte
die kollektive Trauer zahlloser Wale und Delfine hautnah mit: Sie waren
wahnsinnig vor Angst, einsam, lagen im Sterben.
Dieses Erlebnis als beunruhigend zu bezeichnen wäre eine Untertreibung
galaktischen Ausmaßes.
Ich wurde ins offene Meer hinausbefördert, befand mich unter Wasser, wo ich
die Angst, das Grauen, die Resignation der Cetaceaner einatmete. Ich war
dort bei ihnen, glaubte, ich würde gerade in den tiefen Wassern ihrer
Verzweiflung ertrinken. Verzweifelt und verwirrt zuckten sie mit ihren
schönen Körpern. Es war ein letztes Aufbäumen in ihrem Todeskampf – und ich
war mittendrin. Das wenige Licht, das hierhin durchdrang, schien von der
Umgebung aufgesogen zu werden und auf den Meeresboden hinabzusinken, wo es
in der Tiefe erlosch. Ich war vollkommen verängstigt, gefangen in ihrem
Schmerz und ihrer Verzweiflung. Während ich die verstörende Szene
beobachtete, wurde es dunkler, immer dunkler. Es glich dem betroffenen
Schweigen, wenn der letzte Vorhang gefallen und die Show endgültig vorbei
ist. Der Augenblick, in dem die Lichter des Theaters für immer ausgehen.
Von weiter draußen im Meer konnte ich entfernte Delfinstimmen hören. Sie
riefen mich um Hilfe. Ihre Schreie waren herzzerreißend, untröstlich wie das
Rufen verirrter Kinder: »Bitte hilf uns!«, schrien sie voller Verzweiflung.
»Hilf uns, bitte, bitte!« Im Hintergrund spielten die langgezogenen,
gespenstischen Gesänge der Wale ein Requiem des Todes.
»Hilf uns!«, schrien die Delfine. Es kam mir so vor, als würden ihre Rufe
meine Haut buchstäblich durchdringen, als würden sie sich durch meinen
Körper bewegen. »Bitte hilf uns … bevor wir euch verlassen.«
Mitten in dieser grauenhaften Vision sah ich mich selbst vor einer Gruppe
völlig verblüffter Menschen stehen, die zu verstehen versuchten, was gerade
mit mir passierte. Für einen kurzen Moment wurde ich wieder zurück in den
Raum katapultiert, blitzartig. Ich fühlte mich nackt und verletzlich und
brach in Tränen aus. Ich war völlig überwältigt von meiner Vision und der
ergreifenden Botschaft der Cetaceaner – und so ohnmächtig angesichts solch
gewaltigen Leids und Schreckens.
Die Schreie wurden ohrenbetäubend – bis zu dem Punkt, an dem ich glaubte,
dass ich gleich in Ohnmacht fallen würde, weil mein Kopf und mein Herz
diesem schwindelerregenden Strudel aus angsteinflößenden Empfindungen nicht
mehr gewachsen waren. Aber da waren ja auch noch die fast einhundert
Menschen vor mir, die eine Erklärung verdient hatten!
»Bitte hilf uns! Bitte, bitte …« Die Schreie waren so verzweifelt wie
endlos.
Ich sah all die verwirrten Leute vor mir an. »Wir müssen den Großen Walen
und Delfinwesen helfen«, schrie ich sie förmlich an, »oder sie werden für
immer verschwinden.«
Die Leute tauschten Blicke aus. Sie waren sichtlich verwirrt und sprachlos
in Anbetracht meines seltsamen Verhaltens. Fassungslos saßen sie da, während
ich hastig erklärte, dass wir sofort eine Pause einlegen müssten, und aus
dem Raum rannte. Ich brauchte einen Augenblick, um meine Verstörung
abzuschütteln und mich wieder zu sammeln.
Das war ganz sicher nicht das Verhalten, dass sich die Teilnehmer an diesem
Wochenendseminar über DNS-Aktivierung und Aufstieg von mir erwartet hatten.
Und mir ging es in dieser Hinsicht nicht anders als ihnen!
Schlotternd vor Schüttelfrost und versunken in einem Ozean anschwellender
Emotionen saß ich draußen im Flur vor dem Versammlungsraum. Noch immer
konnte ich die Hilferufe der Wale und Delfine hören. Aber was wollten sie
von mir? Was für eine Art Hilfe erwarteten sie? Was sollte ich tun? Was ging
vor sich an den feinstofflichen Rändern der multidimensionalen Reiche? Wieso
rief man mich dazu auf, in der Welt der physischen Realität sofortige
Maßnahmen zu ergreifen?
Ich rief jedes einzelne Lichtwesen da draußen im Universum an. Ich bat sie,
diese hilflosen Seelen in weißes Licht zu hüllen und sie bei ihrem Übergang
zu unterstützen. So groß das Grauen war, das ich durch mein übersinnliches
Auge gesehen hatte – ich vertraute darauf, dass das Licht der höheren Wesen
diesen verängstigten Walen und Delfinen helfen würde, ihr Leid und ihre
Verzweiflung durchzustehen – auch wenn ich immer noch nicht wusste, wodurch
es ausgelöst wurde. Ich vertraute auch darauf, dass das Licht mir helfen
würde, meine Fassung soweit zurückzugewinnen, dass ich in den
Versammlungsraum zurückkehren und meinen Vortrag beenden konnte. Und
tatsächlich schaffte ich es gerade eben so, bis zum Ende des Tages
durchzuhalten.
Später in dieser Nacht schaltete ich den Fernseher in meinem Hotelzimmer
ein. Ich erwischte den Anfang einer Nachrichtensendung, in der berichtet
wurde, dass genau an diesem Tag in der Nähe von Tasmanien vierundsechzig
Wale an die Küste gespült worden waren. Ich war mir absolut sicher, dass sie
genau zu dem Zeitpunkt gestorben waren, an dem ich die Hilferufe gehört
hatte. Aus irgendeinem Grund war ich persönlich auf diesen tragischen
Augenblick eingestimmt gewesen.
Aus irgendeinem Grund hatten sie MICH um Hilfe gerufen. (...)
Weitere Leseproben aus dem Buch:
Bevor
wir euch verlassen
Botschaften der Wale und Delfine an die
Menschen
Cori Patrizia, Amra-Verlag
INHALT
1 »Bitte helft uns!«
2 Vorstellung des Orchesters
3 Ganz nah – und so tröstlich
4 Im wilden Wasser von Atlantis
5 Bevor wir euch verlassen: Die Aufgestiegenen Wale und Delfine
sprechen
6 Wenn ihr uns in die Augen sehen könntet: Ein Appell der Großen Wale
und Delfinwesen
7 Ihr seid unsere Hoffnung
8 Die Welt, die ihr niemals richtig kennengelernt habt
9 Die Trommeln des Todes
10 Als wir alle Eins waren
11 Die Große Dirigentin Wataq'i
12 Wenn der letzte Wal gesungen hat
13 Mark Fischer: Wavelets und das Lied der Cetaceaner
Cetaceaner-Mandalas: Hilfsmittel zur Meditation
Der Hohe Rat vom Sirius spricht
Nachwort des Hohen Rates vom Sirius
Danke für die Unterstützung
Über die Autorin
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Delfin bittet Taucher um Hilfe