Kleine Einführung
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° Der grosse Ausverkauf Wie lange wird es wohl noch dauern bis bei uns die Aktion "Ausverkauf der Heimat" (z.B. in Zentral-Europa !) so weit sein, resp. der bereits stattfindende Abbau weiter gehen wird ? Aber sicher doch - auch bei uns in der - ach so "reichen" Schweiz! Übrigens, auch bei uns bezahlen Hauseigentümer bereits jetzt schon Steuern für das Regenwasser usw. usf. ...
"... schliesslich hat die Bevölkerung Polizei und Militär vertrieben. Sie mussten sich in ihre Kasernen zurückziehen. An diesem Tag gab es keine Polizei und kein Militär mehr. Keine Politiker und keine Autoritäten. Keiner hat die Bevölkerung bevormundet. Nachdem die Firma Bechtel (US-Konzern) Cochabamba fluchtartig verlassen hatte, machte die bolivianische Regierung die Privatisierung rückgängig. Nach 6 Monaten hatten die Menschen in Cochabamba den Wasserkrieg gewonnen ... Im Wasserkrieg haben die Menschen gezeigt, dass es möglich ist, sich gegen die Privatisierung der Weltbank und der Konzerne zu wehren. Sie haben gezeigt, dass es möglich ist, sich zu organisieren, zu verbünden, Ängste zu überwinden und - zu gewinnen. Aber der grösste Erfolg ist, dass wir unsere Stimme zurück gewonnen haben und die Fähigkeit, als Volk unsere eigenen Entscheidungen zu treffen." * * *
Der grosse Ausverkauf
Mit dieser Einsicht eines Ökonomen beginnt der Dokumentarfilm
über die zunehmende Privatisierung ehemals staatlicher Institutionen. Der Film
sucht die Orte der Privatisierung weltweit auf und führt Beispiele dafür an: In
Südafrika ist es die Stromversorgung, in England die Bahn, das Gesundheitssystem
auf den Philippinen, die Wassersorgung in Bolivien. Der Film lässt die Menschen
zu Wort kommen, die nicht von diesen Entwicklungen profitieren. Ihnen werden die
Vertreter der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds und der
Weltgesundheitsorganisation gegenübergestellt, die für die globalen
Privatisierungstendenzen mitverantwortlich sind.« Inhalt Vier Menschen erzählen über ihr von der Privatisierung verändertes Leben. Familienvater und Elektriker Bognani kämpft seit dem rapiden Anstieg der Strompreise für finanzierbaren Strom. Der britische Lokführer Simon schildert den Zustand der "British Rail", der sich seit der Privatisierung unter Premierministerin Thatcher negativ entwickelt hat. Auf den Philippinen wurde ein Großteil der Medizin privatisiert und Melinda kämpf in einem Slum für die medizinische Versorgung ihres kranken Sohnes. In der bolivianischen Stadt Cochabambas wurde die Wasserversorgung unter amerikanische Kontrolle gebracht, weshalb sich die Bürger mit überhöhten Preisen auseinandersetzen müssen. Kritik Vier Porträts - vier Schicksale, die beschämen. Die heile Welt des Kapitalismus und die wunderbare Errungenschaft der Globalisierung sind nicht besser als Aldous Huxleys "Wunderbare Neue Welt". Beflügelt von der Zauberformel der Privatisierung und getragen von den Ratschlägen der Welthandelsorganisation WTO wurden und werden in vielen Ländern wirtschaftliche Veränderungen beigeführt, von denen die Menschen vor Ort am wenigsten haben, schlimmer noch: massiv darunter leiden. Florian Opitz besuchte die Mutter eines nierenkranken Teenagers auf den Philippinen. Im wöchentlichen Kampf um ein paar Dollar für die Dialyse scheint es nur eine Frage der Zeit, bis die Mutter in Manila das Geld für die Kosten nicht mehr auftreiben kann. In Soweto begleitet Opitz einen Aktivisten, der mit unorthodoxen Mitteln gegen die Machenschaften eines Stromanbieters vorgeht. Wird der Strom gesperrt, kommt er vorbei und überbrückt die Sperre - ganz offen und illegal, aber lebensrettend. Zivilisierter aber immerhin total absurd, geht es in Großbritannien, wo ein Lokführer und Gewerkschaftler von den Auswüchsen seit der Privatisierung der British Rail berichtet. Außerdem berichtet er von den Menschen einer bolivianischen Gemeinde, die sich erfolgreich gegen die Privatisierung ihres Wassers wehrten. Die vier Geschichten beschreiben immer dasselbe Muster: eine staatliche Organisation wird privatisiert, die Preise steigen massiv, die Leistungen gehen ebenso massiv zurück und die wirtschaftlich Benachteiligten werden buchstäblich aus dem Markt hinausgedrängt mit existenziellen Folgen. Flankiert werden diese Maßnahmen, die nur den großen Konzernen zugute kommen, von den Regeln der WTO und der Weltbank, die massiven Druck auf die Regierungen ausüben, um die Märkte zur Abschöpfung zu öffnen. Unterstützt wird Opitz von den Ausführungen des Wirtschaftsnobelpreisträgers und ehemaligen Weltbankers Joseph Stiglitz, der sich offen gegen die veraltete, neoliberale Idee der Privatisierung ausspricht. Angesichts seiner Klarheit und den Bildern von Der Große Ausverkauf klingen die überschwänglichen Worte eines WTO-Sprechers über die Vorteile der Privatisierung hohl und "Heuschreckenhaft". Und tatsächlich charakterisiert Stiglitz die Privatisierungskampagnen als moderner Krieg, der Menschen nur als Statistik wahrnimmt. Die vier Schicksale bestätigen Stiglitz jedenfalls. Der Große Ausverkauf ist ein vehementes Plädoyer gegen den Neoliberalismus und die Entmenschlichung von Wirtschaft und Gesellschaft. Mit einfachen Geschichten gelingt es Opitz, den absurden Fantasien von den glorreichen Zukünften einer privatisierten Kommerzgesellschaft eine Absage zu erteilen. Ein enorm wichtiger Film. Harald Witz Darsteller: Bongani Lubisi, Simon Weller, Minda Lorando, Delfin Seriano Jr., Oscar Olivera, Rosa de Turpo, Joseph E. Stiglitz Regie: Florian Opitz Drehbuch: Florian Opitz
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