Kleine Einführung
ins aktuelle
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(jhr)
Kleine Einführung ins aktuelle Weltgeschehen
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° Skandalös und alternativlos
«Es ist ein Skandal - aber wir haben keine Alternative»
Der St. Galler Wirtschaftsethiker Peter Ulrich kritisiert den Rettungspakt für
die UBS. Den Bankmanagern fehle noch immer das Bewusstsein, dass ihre Boni
ungerechtfertigt seien.
Wie viele Journalisten haben in den letzten Tagen bei Ihnen angerufen?
Zahllose. Bei mir klingelt das Telefon immer dann Sturm, wenn grosse
Wirtschaftsereignisse die Öffentlichkeit bewegen.
Freut Sie das? Als Wirtschaftsethiker haben Sie innerhalb der liberalen
Universität St. Gallen ja oft einen schweren Stand.
Seit vielen Jahren kritisieren wir vom Institut für Wirtschaftsethik die
exorbitanten Boni in den Teppichetagen. Anfangs hat man uns dafür regelmässig
gemassregelt oder auf billige Art und Weise in die linke Ecke gestellt.
Wer hat das getan?
Zum einen Kollegen an der Universität St. Gallen, zum andern die
kritisierten Führungskräfte der Wirtschaft und ihre Verbandsvertreter.
Nun ist die Öffentlichkeit Ihrer Meinung.
Jetzt betonen plötzlich alle, dass sie schon immer gegen überrissene Saläre
und Boni waren. Das zeigt, dass man mit einer sachlichen Analyse die richtigen
Schlüsse ziehen kann, bevor das Thema breitere Kreise erreicht.
Haben auch die Wirtschaftsführer ihre Meinung geändert? UBS-Präsident Kurer
meinte letzte Woche noch, es werde auch in Zukunft zweistellige Millionenboni
geben.
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf hat sich darüber ja erschüttert gezeigt.
Und man kann ihr nur Recht geben. Es ist desillusionierend, dass manchen Bankern
nach wie vor ein Unrechtsbewusstsein fehlt. Sie empfinden es als grossartige
Leistung, auf Boni zu verzichten, die nie vertretbar waren. Und schlimmer noch:
Die Verursacher der Krise lassen nun die Politik den Schlamassel ausbaden,
anstatt selbst tatkräftig anzupacken.
Wie sollte das gehen?
Ein Schlüsselproblem der letzten Wochen war, dass sich die Banken
gegenseitig keinen Kredit gewährten. Doch man hört von keiner Initiative der
Bankiervereinigung oder von Economiesuisse, um den Blutkreislauf zwischen den
Banken wieder in Gang zu bringen - ohne staatliche Mittel.
Beim Bonus fehlt den Managern die Einsicht?
Absolut. Sie verteidigen ihre Boni offenbar so lange, bis das Parlament
beziehungsweise das Volk diese verbieten. Dabei müsste sich bei ihnen spätestens
jetzt der ganz normale Anstand bemerkbar machen. Die Öffentlichkeit empfindet es
zu Recht als unanständig, wenn nun die Allgemeinheit die UBS mit 6 Milliarden
Franken an eingeschossenem Kapital unterstützt und die Führung dieser Bank im
nächsten Frühling Boni in ziemlich genau dieser Höhe auszuschütten plant. Das
ist doch blanker Zynismus. Es fehlt offenbar die Einsicht, dass diese penetrant
vordemonstrierte Gier der eigenen Bank massiv schadet. Selbst jene Kunden der
UBS, die ihr bisher das Vertrauen noch nicht entzogen haben, fragen sich nun
wohl, ob sie ihre Ersparnisse noch der richtigen Bank anvertrauen - oder ob sie
ihr Geld nicht lieber zu einer sympathischeren Bank tragen.
Sie empfehlen den UBS-Kunden also, die Bank zu wechseln?
Das läge in der Logik des Wettbewerbs. Aber ich möchte davon absehen, weil
es unerwünscht ist, die UBS jetzt in den Untergang zu treiben.
Ärgert Sie, dass die öffentliche Hand keine andere Wahl mehr hat, als die UBS
zu retten?
Selbstverständlich. Es ist ein Skandal - aber wir haben in dieser späten
Phase keine Alternative.
Was halten Sie von der Idee von Bundesrätin Widmer-Schlumpf, bei den
Einkommen eine Obergrenze einzuführen?
Ich postuliere seit Jahren, dass die tiefsten und die höchsten Löhne nicht
allzu weit auseinanderklaffen dürfen. Das Bandbreitenmodell einer maximalen
Lohnspanne ist gar nicht so schlecht. Es hätte den Vorteil, dass man die unteren
Einkommen anheben müsste, um die oberen steigen zu lassen.
Was wäre ein vernünftiger Faktor?
In der Nachkriegszeit betrug das Verhältnis zwischen tiefsten und höchsten
Löhnen etwa eins zu zwanzig oder höchstens dreissig. Das gäbe heute
Spitzensaläre zwischen 1 und 2 Millionen Franken inklusive Boni. Was darüber
hinausgeht, lässt sich auch gar nicht begründen.
Früher haben sich Firmenbosse gerne darüber ausgelassen, was der Staat von
ihnen lernen kann. Verändert sich nun das Verhältnis zwischen Politik und
Wirtschaft?
Möglicherweise erleben wir gerade einen epochalen Bruch im
Wirtschaftsdenken. Man kann in Zukunft nicht mehr bestreiten, dass sich die
Marktwirtschaft auf eine funktionierende rechtsstaatliche Ordnung stützt und dem
Primat der Politik unterworfen ist. Und dass es selbstverständlich die Bürger
sind, die vorgeben, innerhalb welcher Leitplanken die Privatwirtschaft den
Erfolg zu suchen hat.
Was macht Sie so optimistisch? Vielleicht führt das Abkommen mit der UBS
dazu, dass diese ihre Risiken auf die Allgemeinheit abwälzt und nachher die
Aktie umso stärker steigt?
Das werden die Bürger nicht tolerieren. Wenn immer möglich müssen die Banken
die staatlichen Gelder zurückzahlen, bevor die Kader wieder zugreifen können.
In ein paar Wochen müssen die Schweizer über die AHV-Initiative abstimmen,
die ihnen eine bessere Frühpensionierung ermöglichen soll. Können die Politiker
nun behaupten, dass dafür das Geld fehle?
Viele Bürger haben verinnerlicht, dass der Staat sparen muss und deshalb die
dringendsten Bedürfnisse bei der Bildung, beim Verkehr und im Sozialbereich
nicht decken kann. Nun hat der Bürger plötzlich den Eindruck: Wenn es um die
grossen Tiere geht, können Mittel in nahezu beliebiger Höhe bewilligt werden.
Sie durchschauen zunehmend die herrschende Rhetorik der Sachzwänge.
Welche Folgen hat das?
Dies wird die finanzpolitische Diskussion in der Schweiz verändern. Es wird
nicht mehr einfach möglich sein, soziale und gesellschaftliche Anliegen als
nicht finanzierbar zur Seite zu schieben und gleichzeitig Steuersenkungen für
Unternehmen und hohe Einkommen sorglos durchzuwinken.
Folgt nach dem Neoliberalismus der 90er-Jahre nun eine Gegenbewegung zurück
zur sozialen Marktwirtschaft?
Die Erfahrung lässt dies vermuten und hoffen. Das Pendel schlägt wieder
zurück zum eigentlich selbstverständlichen Leitgedanken, dass Marktwirtschaft
nicht Selbstzweck ist, sondern ein Mittel für das gute Zusammenleben in einer
Gesellschaft freier und gleichberechtigter Bürger. Die Schweiz hat hier eine
starke Tradition. Es ist höchste Zeit, dass wir diese Seite der einst
fortschrittlichen Schweiz wieder stärker gewichten und der Wirtschaft ihren
angemessenen Platz zuweisen.
Könnte die jetzige Entwicklung den Kapitalismus in Frage stellen?
Es geht nicht darum, ob man für oder gegen eine Marktwirtschaft ist. Denn
dazu gibt es keine ernsthafte Alternative. Besonnene Vertreter des Kapitals
müssten sich vielmehr dafür stark machen, dass das Privateigentum
gesellschaftsdienlich eingesetzt wird. Nur so gibt es auch Respekt vor dem
Besitz. Und wo dieser verloren geht, nehmen die Eigentumsdelikte zu. Dann folgen
soziale Unruhen, und eines Tages werden die herrschenden politischen
Verhältnisse gestürzt. Das kann nicht im Sinne der Privilegierten sein.
Ist der Kapitalismus dazu genügend lernfähig?
Es ist zu hoffen. Die Herausforderung der Zeit anzunehmen, beginnt mit der
Einsicht, dass der pure Kapitalismus genauso altmodisch ist wie der real nicht
mehr existierende Kommunismus. Beides sind Paradiesverheissungen, die den
Realitätstest nicht bestanden haben. Weniger Ideologie und mehr praktische
Vernunft tun dringend not.
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