Kleine Einführung
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° Manuskript der Magdalena
Auszüge aus: Das Manuskript der Magdalena (..) Die Evangelien berichten von mir als eine Hure, denn alle Eingeweihten meines Ordens trugen ein goldenes Schlangen-Armband, und man wusste, dass wir uns mit Sexualmagie befassten. In den Augen der Hebräer waren wir damit Huren. Als ich Jeshua sah und unsere Augen sich trafen, wusste ich, dass wir für einander bestimmt waren. Was ich jetzt erzählen werde, war bisher nur denen bekannt, die mit mir waren. Es gibt viele Legenden über das, was geschah. Für mich ist es eine Geschichte tiefster Liebe. Mich berührt es nicht, dass Jeshua eine Vision für die Welt hatte. Meine Geschichte ist eine Liebesgeschichte. Viele Menschen folgten Jeshua, und es gab sehr selten Gelegenheit für uns allein zu sein. Es steht nicht in den Evangelien, denn ausser denen, die uns am nächsten standen, wusste niemand davon. Bevor Jeshua in den Garten von Gethsemane ging, empfingen wir ein Kind, und ihr Name sollte Sar'h sein. (..) Ich war dabei, als Jeshua gekreuzigt wurde. Ich sah ihn im Grab, und seine Mutter und ich wickelten ihn in Tücher. (..) Jeshua erschien mir in seinem strahlenden Licht. Ich traute meinen Augen nicht und berührte deswegen seine Wunden. Die Jünger waren eifersüchtig, dass er zuerst zu mir gekommen war. (..) Ich beginne mit meiner Geschichte am Brunnen, denn in mehrfacher Hinsicht begann dort wirklich mein Leben. All die Jahre zuvor waren Vorbereitungen dafür gewesen. An jenem Morgen wusste ich, dass etwas in der Luft lag. Ich spürte eine Art Erregung, noch bevor ich ihm begegnete. Ich befand mich bereits am Brunnen, als er kam. Ich hatte meinen Krug schon hineingesenkt und er half mir, ihn herauszuheben. Manche der Apostel sahen mein goldenes Schlangenarmband und nahmen an, dass ich eine Hure sei. Sie waren entsetzt, dass der Meister so einer half. Doch das berührte mich nicht. Jeshuas Augen hatten mich in eine andere Welt versetzt. Als unsere Blicke sich begegneten, schien ich in die Ewigkeit zu schauen, und ich wusste, dass er der eine war, für den ich vorbereitet worden war - und er wusste es auch. Ich hielt mich unter denen, die mit ihm gingen, eher im Hintergrund. Abends entfernten wir uns gemeinsam. Nicht jeden Abend, denn er wurde ständig gebraucht. (..) Ich finde es immer noch merkwürdig, dass in den Evangelien steht, dass ich am Brunnen war, als Jeshua kam. Doch in jenen vielen Nächten, wenn ich und Jeshua allein waren, kam er zu meinem Brunnen, um aus mir die Kraft der Isis zu schöpfen, um sich aufzubauen und zu stärken. Im Rückblick sehe ich all dies wie einen Traum, und doch so lebendig und klar. Mein Herz erzittert bei der Erinnerung an diese Geschichte, als wäre es gestern gewesen. Jene erste Nacht mit Jeshua ist meinem Gedächtnis fest eingemeisselt, so klar wie der Himmel über Jerusalem. Nachdem ich mich durch mein Verlangen als Frau hindurchgearbeitet hatte und den Pfad der spirituellen Alchemie erklomm, in dem ich unterwiesen worden war, konnte ich Jeshuas Geistgestalt erkennen - schon leuchtend, schon von Licht erstrahlend. Eine Taube schwebte über seinem Haupt und Strahlen goldenen Lichtes strömten aus ihm hervor. Seine Geistgestalt trug die Siegel des Salomon, der Hathor, der Isis, des Anubis und des Osiris in sich, als Zeichen dass er diese Initiationen durchlaufen hatte. Es gab auch andere Symbole, von denen ich nichts wusste und in denen ich nicht unterwiesen war. (..) Doch er hatte die Todesinitiation noch nicht durchlaufen, und in meinem zitternden Herzen wusste ich, dass ich deswegen zu diesem Zeitpunkt zu ihm geführt worden war - um seine Seele mit den Kräften der Isis und der kosmischen Mutter zu stärken. (..) In jenen Nächten, nachdem wir uns geliebt und unsere geistigen Körper vereint und verschmolzen hatten, begann die Alchemie zwischen uns. Jeshua schlief ein. Ich hielt ihn in meinen Armen und war aufgewühlt von dem Verlangen, ihn zu schützen, dem Verlangen, immer bei ihm zu sein, und dem Wissen, schneidend wie ein kaltes Messer, dass wir von Kräften weit grösser als mein Verlangen getrennt werden würden. Die Kirche behauptet, dass ich eine Hure war, doch ich sage euch jetzt, dass die Kirche die Hure ist, denn sie will euch weismachen, dass Frauen verdorben sind und dass die sexuelle Leidenschaft zwischen einem Mann und einer Frau böse ist. Doch genau hier, in der magischen Anziehungskraft der Leidenschaft, entsteht die Grundlage für die Himmelfahrt. Dieses höchste aller Geheimnisse war allen Eingeweihten der Isis bekannt, doch es war mir nie in den Sinn gekommen, dass ich diejenige sein würde, die es in der Vereinigung mit Jeshua zu seiner höchsten Ausdrucksform bringen würde. Für mich ist dies eine Reise des Geistes und des Herzens. (..) Das erste Mal, als Jeshua nach seiner Auferstehung dort [an der walisischen Küste] zu mir kam, wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Es war zunehmender Mond und der Himmel war klar. Über der Heide hing leichter Nebel und das Licht des Mondes und der Sterne tauchte alles in Silber. Ich sah, wie eine Gestalt auf dem gewundenen Pfad, der zu meiner Hütte führte, auf mich zu kam. Es ist ein seltsamer Zufall, dass ich gerade nach draussen gegangen war, um Wasser vom Brunnen zu holen, und da war er. Er sah so aus wie immer, doch ein nicht zu übersehendes Strahlen umgab ihn. Meine Augen füllten sich mit Tränen und mein Herz zitterte. Ich lief auf ihn zu und blieb dann abrupt stehen, weil mir seine Worte einfielen, die er mir direkt nach der Auferstehung gesagt hatte. "Berühre mich nicht", hatte er damals gesagt, "denn ich bin noch nicht zum Vater aufgestiegen." Oh, wie habe ich, eine Eingeweihte der Isis, mich über all die Jahre danach gesehnt, diese Überlieferung richtig zu stellen! Was bedeuteten seine Worte? Die Christen haben nur einen Teil der Wahrheit übernommen. Der grössere Teil der Wahrheit liegt in den Mysterien der Grossen Mutter verborgen, und weil die Kirche die Frauen und alles Weibliche entrechten wollte, verbarg sie diese Wahrheit. Die Wahrheit hat mit dem Ka-Körper zu tun, dem, was wir als Eingeweihte das ätherische Doppel oder den spirituellen Zwilling nannten, weil der Ka-Körper, wenn er mit genügend Energie und Vitalität aufgeladen ist, wie der physische Körper aussieht. Im Gegensatz zum physischen Körper besteht der Ka-Körper jedoch nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Energie - Energie und Licht. Als mir Jeshua nach der Auferstehung also erschien, befand er sich in seinem Ka-Körper, doch er war noch nicht stabil, denn er war noch nicht beim Vater gewesen - das heisst, er war noch nicht in dem grossen Geist seiner eigenen Seele gewesen. Bevor er das tun konnte, musste er das Tor des Todes durchschreiten und durch seine eigene Unterwelt reisen. So wie ich es verstehe, tat er dies aus zwei Gründen. Zum einen war er eine Meisterseele, und solche Dinge zu tun, verleiht dem Ka enorm viel Kraft. Zum anderen bahnte er einen Weg durch den Tod, auf dass andere ihm folgen könnten und einfacher durch die dunkle Welt hindurch kämen, indem sie der Spur seines Lichtes folgten. In jener Nacht, als wir uns das erste Mal wieder vereinten - ich spüre es immer noch lebendig klar und deutlich - war mein Herz voller Freude darüber, wieder mit ihm zusammen zu sein. Er kam kurz vor Mitternacht und verliess mich vor dem Morgengrauen. In jenen Stunden lagen wir beisammen, unsere Ka-Körper waren vereint, und es gab nichts zu sagen. Wir kommunizierten telepathisch, und ohne physische Sexualität vereinte sich die Schlangenkraft in ihm mit der Schlangenkraft in mir und kroch den heiligen Pfad entlang unserer Wirbelsäule hinauf, zum Thron der Krone in unseren Köpfen und versetzte mich in reine Ekstase und Glückseligkeit. So ging es viele Jahre lang. Mehrmals im Jahr besuchte er mich auf diese Weise. Manchmal sprachen wir miteinander. Die meiste Zeit verbrachten wir in der Vereinigung. Ich fragte ihn, wo er hinginge, wenn er nicht bei mir sei. Er sagte, dass er viele heilige Orte auf der Erde aufgesucht habe und vielen unterschiedlichen Menschen begegnet sei. Er sagte, dass er eine Spur des Lichtes auslegen würde. Bei einem seiner Besuche bat ich ihn, dieses merkwürdige Konzept zu erklären. Er zeichnete einen Kreis auf den Boden meiner Hütte, und dann zwei einander überschneidende Dreiecke, das Salomonsiegel, was zum Davidstern wurde. Er sagte, dass es viele Länder gebe, von denen wir hier in unserem Teil der Welt nichts wüssten. In vielen dieser Länder gäbe es Punkte, die mit den Spitzen des Salomonsiegels in Verbindung stünden. Indem er diese Gebiete aufsuchte, stellte er sicher, dass seine Arbeit tiefer in den Erdboden verwurzelt würde. (..) Als ich Jeshua zum ersten Mal begegnete, bei jenem Brunnen, aktivierte einfach die Nähe zu ihm meine inneren alchemistischen Prozesse. Eine Schlangenkraft stieg in meiner Wirbelsäule auf, als hätte ich gerade die Übungen gemacht, die ich gelernt hatte. In der ersten Nacht, in der wir zusammen allein waren, Arm in Arm nebeneinander liegend, praktizierten wir die Sexualmagie der Isis. Diese spezielle Form der Magie lädt den Ka-Körper durch den physischen Orgasmus mit einer immensen magnetischen Kraft auf, denn beim Orgasmus wird eine sehr grosse Menge magnetischer Energie in den Zellen frei gesetzt. Während sich diese Energie ausbreitet, setzt sie ein magnetisches Potential frei, das genutzt werden kann. Ich möchte das gern genauer erklären, doch dazu muss ich mehr von dem grundlegenden Wissen über Sexualität und spirituelle Erkenntnis erläutern, denn dieses Geheimnis wurde von der Kirche gestohlen. Wenn ich als Eingeweihte der Isis mich mit Jeshua vereinte, dann hatte ich ganz bestimmte Kanäle in mir zu öffnen. Zu meinem Erstaunen merkte ich jedoch, dass sich viele dieser Kanäle in seiner Gegenwart spontan öffneten. Ich habe am Anfang dieser Geschichte erwähnt, wie ich als Frau erzitterte, wie ich mit meiner eigenen Leidenschaft und mit meinem Verlangen zu kämpfen hatte. Der Weg der Eingeweihten verwendet nämlich die Energie der Leidenschaft auf höchst spezifische Weise und darf sich davon nicht einfach hinreissen lassen. Für den alchemistischen Prozess muss die Energie gesammelt werden, damit sie transformiert werden kann. In sehr kurzer Zeit erreichten Jeshua und ich den Zustand, der "Vier Schlangen" genannt wird. Dieser tritt ein, wenn beide Partner die innere Alchemie des Horus soweit gemeistert haben, dass sie sowohl die solare und auch die lunare Schlange in ihren Wirbelsäulen aktivieren können. Hellsichtige können den zentralen Kanal sehen, der durch die Wirbelsäule verläuft. Links davon gibt es einen lunaren Kreislauf und rechts davon einen solaren. Die Yogis nennen sie Ida und Pingala. Bei den alchemistischen Praktiken des Horus werden diese beiden Ströme durch schlangenartige magnetische Felder aktiviert. Die lunare Schlange auf der linken Seite ist pechschwarz, die Farbe der Leerheit; in der Tat ist sie die Verkörperung der Leerheit und enthält als Schöpferin das Potential aller Dinge. Die solare Schlange ist golden. Ein Eingeweihter oder eine Eingeweihte lässt diese beiden Schlangen nach oben aufsteigen, wobei sie sich in den Chakren kreuzen und dabei jeweils die Seite wechseln. Bei den alchemistischen Praktiken des Horus kreuzen sich die beiden Schlangen im fünften Siegel, dem Kehlchakra, und in allen darunter liegenden Siegeln. Dann schauen sie sich an, ungefähr im Bereich der Zirbeldrüse, in der Mitte des Kopfes. Hier wird ein Kelch so visualisiert, dass die Zirbeldrüse an seinem Grund liegt. Die beiden Schlangen sind lebendig. Sie sind nicht statisch, sondern funkeln und vibrieren vor Energie, und das Schlängeln ihrer Körper im Ka aktiviert einen Zuwachs an magnetischem Potential. (..) Als Jeshua und ich uns liebten, brachten wir unsere Schlangen dazu, unsere Wirbelsäule, unsere Djeds entlang aufzusteigen. Wir taten dies synchron, und in dem Augenblick, als wir gleichzeitig den Orgasmus hatten, wurde die Ladung aus den ersten Siegeln im Beckenbereich nach oben hin zum Thron geschickt, der sich im oberen Bereich des Kopfes befindet, und stimulierte dort die höheren Gehirnzentren. In diesem Augenblick sexueller Ekstase konzentrierten wir unsere Aufmerksamkeit ganz auf unseren Ka-Körper, denn das Ka wird durch Ekstase gestärkt. Ekstatische Zustände sind nährend und stärkend für den Ka-Körper, und wie ich schon sagte, macht dies das Ka magnetischer und stärkt die Anziehungkraft der Person für alles, was sie begehrt. Die Sexualmagie der Isis bezieht sich auf die dem Wesen der Frau innewohnende Fähigkeit, magnetische Energien zur Erschliessung tieferer Bewusstseinsebenen zu verwenden, indem sie sich den sexuellen Energien und dem Öffnen der Kanäle hingibt. Wenn eine Frau so wie ich von Jeshua tief geliebt und anerkannt wird, dann entspannt sich etwas in ihrem tiefsten Sein, und im Augenblick des Orgasmus kann ein unkontrollierbares Erschaudern stattfinden. Wenn sie sich sicher fühlt und sich diesem Zittern und Zucken ganz überlassen kann, öffnet sich ein riesiger magnetischer Strudel, dessen Mittelpunkt in ihrem Schoss liegt. Zwei Eingeweihte, die sich der Sexualmagie der Isis widmen, können sich durch die Kraft dieses magnetischen Feldes stärken und ihr Bewusstsein erweitern. In den fortgeschrittenen Übungen der Sexualmagie der Isis bringt der Mann seine beiden Schlangen dazu, durch den Ka-Körper der Frau aufzusteigen, und die Frau bringt ihre beiden Schlangen dazu, durch den Ka-Körper des Mannes aufzusteigen. Die Explosionskraft dieser Übung gleicht der, die von einer Atombombe freigesetzt wird. Die magnetischen Flutwellen können das Ka auf unvorstellbare Weise stärken - oder es zerstören, wenn die Übung nicht richtig praktiziert wird. Jeshua führte diese fortgeschrittene Praxis in jener Nacht durch, bevor er in den Garten von Gethsemane ging. Der immense Zuwachs an magnetischem Potential in seinem Ka stärkte ihn für die schweren Aufgaben, die ihm in seiner abschliessenden Initiation durch das Tor des Todes bevorstanden. Als sein physischer Körper sich in seine Elemente auflöste, konnte dies somit in einem Aufleuchten von Licht und Hitze geschehen - die Kirche nannte dies dann Auferstehung. Es war jedoch einfach die Auswirkung eines Prozesses, der viel tiefer in ihm stattfand, und der durch den Magnetismus seines Ka-Körpers ausgelöst wurde, denn es war sein aufgeladenes Ka, mit dem er durch seine Unterwelt, durch den Tod selbst wanderte. Während Jeshua und ich die Sexualmagie der Isis ausübten, wussten wir beide, dass es diesem Zweck diente. Für ihn war jede Vereinigung mit mir ein Mittel, sein Ka zu stärken. Deswegen habe ich gesagt, er kam an meinen Brunnen, denn der Brunnen, den eine Eingeweihte einem Mann anbietet, ist ein nie versiegender Brunnen magnetischen Potentials. Er öffnet sich jedoch nur, wenn sich die Frau sicher und geliebt fühlt. Nur dann wirken die Übungen. Ohne den nährenden Urgrund der Liebe sind die Übungen einfach Techniken, die nicht zu dem benötigten oder erwünschten Ergebnis führen werden. Ich war dabei sowohl Frau als auch Eingeweihte. Ich war jahrelang ausgebildet worden und kannte mich mit den Kanälen und Pfaden aus, doch zu meiner Überraschung fühlte ich mich als Frau völlig ergriffen. Ich bemerkte, wie ich einen Blick oder eine Berührung von ihm kaum erwarten konnte. Die Zeiten, in denen wir allein waren, waren das Wertvollste, das ich je erlebt hatte. Seine Berührung, sein Blick, einfach wie er sich anfühlte, brachte etwas in mir dazu, sich zu öffnen, und ich musste manchmal über mich selbst lachen. Ich, die ich in den geheimen Praktiken der Isis ausgebildet war - meine Lehrerinnen waren der Ansicht, ich sei sehr weit fortgeschritten - diese Eingeweihte stellte fest, dass sie als Frau eine Anfängerin war. Denn ich sage euch jetzt, dass im Herzen, im Verstand und in der Körperweisheit des Weiblichen einige der grössten Geheimnisse und Kräfte ruhen, die darauf warten, entdeckt zu werden. Und sie offenbaren sich alle durch die gegenseitige Berührung! Wenn ich von Jeshua spreche, werde ich jedes Mal wieder von meiner Liebe und meinen Gefühlen überwältigt, die ich durch alle Zeiten für ihn empfinde. Die Sexualmagie der Isis beruht auf der Erkenntnis, dass das weibliche Prinzip von seinem Wesen her, besonders als sexuelles Wesen, einen alchemistischen Schlüssel enthält. Dieser Schlüssel offenbart sich durch das, was ihr geschlechtliche Liebe nennt. Wird er stark genug aktiviert, dann treten die alchemistischen Prozesse des Horus spontan hervor. (..) Aus meiner jetzigen Sicht finde ich es äusserst tragisch, dass die Geheimnisse und die Heiligkeit unserer Sexualität von der Kirche, von den Kirchenvätern verteufelt wurden. Fast zweitausend Jahre lang wurde einer der kraftvollsten und schnellsten Wege zur Gotteserkenntnis als falsch hingestellt. Und ich finde es wirklich eine Ironie, dass die Kirche eine Sünde daraus gemacht hat - zum Schrecken all jener, die vielleicht zufällig darauf gekommen sind. (..) (..) Wunder waren für einen Meister von Jeshuas Format nur natürlich und aus der Sicht der Eingeweihten liegen solche Wunder für jeden, der das dazu Notwendige übt, im Bereich des Möglichen. (..) Einerseits sagte Jeshua manchmal. "Ich und der Vater sind eins", und zu anderen Zeiten sagte er: "Ohne meinen Vater vermag ich nichts". Das sind die beiden Pole, die sich durch den Einweihungsprozess ergeben. Der Eingeweihte pendelt hin und her zwischen der Kraft und der Überzeugung seiner Verbindung zur Geist-Quelle einerseits und dem Geisteszustand andererseits, indem er erkennt, dass er nichts ist und ohne Geist nichts vermag. Der eine Geisteszustand fühlt sich allmächtig an, der andere ohnmächtig. Der Eingeweihte muss sich zwischen diesen beiden hindurchbewegen. Als Miteingeweihte erkannte ich an diesen Worten Jeshuas, dass er sich mitten in diesem Paradox befand. Er lebte in dem Bewusstsein dieses Paradoxes bis zu dem Abend im Garten Gethsemane. Denn vor seiner Zeit im Garten, von der die Evangelisten erzählen, war er zu mir gekommen und wir praktizierten zum letzten Mal die Vier Schlangen. Unser Zusammensein war von grosser Intensität, denn wir wussten beide, dass die Zeit nahte. Jeshuas Ka-Körper funkelte vor Energie und Überzeugungskraft durch die explosiven Kräfte, die bei der Praktik freigesetzt worden waren. So gestärkt ging er in die letzten Stunden seines Lebens und trat seine Reise durch den Tod an. Die Male zuvor verbrachten wir jedoch oft - wie soll ich sagen - in einer Art Selbstbefragung. Jeshuas Nachfolger, die, die sich Christen nennen, stellen sich gerne vor, dass er sich seiner Sache immer sicher war, im klaren Bewusstsein seiner Mission, und dass er nie wankte. Doch ich, die ich die Nächte mit ihm verbrachte, weiss es besser. Nur weil jemand eine gewisse Meisterschaft erlangt hat, ist er noch lange nicht vor Unsicherheit gefeit. Jeshua spürte den Druck seiner Himmlischen Seele, doch ein Eingeweihter zu sein, ist eine merkwürdige Sache. Denn man ist Mensch mit allem, was dazu gehört - und man ist seiner Himmlischen Seele zunehmend verbunden und ein Teil von ihr. Es ist das Ba, die Himmlische Seele, die die Stimme Gottes ist. Der hohe Eingeweihte handelt wie ein Reflex auf die Stimme Gottes, doch nur weil für die Himmlische Seele alles klar ist, braucht das der Mensch nicht auch so zu empfinden. Jeshua sah in anderen das Potential für Gotteserkenntnis und er sprach mehrmals darüber. In den Evangelien wird einmal davon erzählt, dass er sagte: "Ihr werdet grössere Dinge tun als ich". Ihm war klar, dass Wunder ein natürlicher Ausdruck des Bewusstseins sind, und dass, indem sich das Bewusstsein der Menschheit erweitern würde, auch Wunder immer häufiger werden würden. (..) Es war sehr seltsam, gleichzeitig Eingeweihte und Frau zu sein. Als Eingeweihte stand ich bei Jeshua während der Kreuzigung und hielt mein Ka in inbrünstigem Gebet, das heisst, ich hielt unerschütterlich an meiner Absicht fest, für ihn da zu sein, wenn er in den Tod hinüberging. Das war eine Einweihungshandlung, und sie erforderte einen gewissen inneren Abstand. Für eine gut ausgebildete Eingeweihte ist das nicht schwer, doch als Frau, die Jeshua, den Mann liebte, zeriss es mir das Herz. Da stand ich also auf Golgatha, hin- und herschwankend zwischen der Kraft der Eingeweihten und der liebenden Frau, deren Liebster leidet. In jenem Augenblick war mir die Eingeweihte egal. Es war mir egal, dass Jeshua einen Lichtpfad durch das Reich der Toten hinterlassen würde, auf dem andere ihm nachfolgen konnten. Ich schrie sogar Isis an. "Wie kannst du nur?" rief ich! Im Augenblick meiner grössten Qual streckte Maria ihre Hand zu mir herüber. Ich war mit meinem Kummer allein gewesen und hatte ihren gar nicht bemerkt. Unsere Blicke begegneten sich, mit Tränen in den Augen, und wir lagen uns schluchzend in den Armen. Sie weinte um ihren Sohn, ich um meinen Geliebten. (..) Zum erhabenen Gott Horus zu werden, bedeutet aus der Sicht der Eingeweihten, dass jemand das höchste Bewusstseinspotential aktiviert hat, was in der menschlichen Form möglich ist. Traditionellerweise tat man das nur für sich selbst. Jeshua tat es für die gesamte Menschheit. Das ist sein Vermächtnis. Doch ich sage euch: Das hat nichts mit Religion zu tun! Es hat mit Physik und Alchemie zu tun. Jeshuas einfache Lehre war, dass wir alle Gott sind, dass wir alle in uns die Kraft haben, zu lieben und zu heilen, und er hat das, so gut er konnte, gezeigt. In den frühen Tagen der Kirche - damit meine ich die Gemeinschaften, die sich um Jeshuas Leben herum bildeten - entstand ein wunderschöner Brauch. Diejenigen, die weiter in seiner Energie und Präsenz bleiben wollten, teilten Brot und Wein miteinander. Manchmal führten Männer das Ritual durch und manchmal Frauen. Dieses einfache Miteinander-Teilen war ganz in Jeshuas Sinne, doch im Laufe der Jahre ging die Schlichtheit verloren, und nur die von der Kirche ordinierten konnten Kommunion erteilen, was Jeshua abscheulich gefunden hätte. (So gut wie ich ihn kannte, kann ich das durchaus behaupten.) Die Wahrheit und die Kraft von den Lehren Jeshuas wurden von der Kirche verdreht. Die Geheimnisse der Erhöhung des Bewusstseins durch heilige Sexualität, so wie Jeshua und ich sie praktizierten, wurden von der Kirche unterschlagen. Ich möchte jetzt einige Geheimnisse der Sexualmagie der Isis enthüllen. (..) Als erstes möchte ich klarstellen, dass in dem Augenblick des Orgasmus magnetische Felder entstehen. Eigentlich entstehen diese Felder durch das, was ihr Vorspiel nennt: Die Stimulation der Sinne durch Berührung. Diese Stimulation der Sinne durch Berührung setzt den Prozess des Aufbaus der magnetischen Felder in Gang und ist für die alchemistische Sexualmagie von entscheidender Bedeutung. Den Eingeweihten stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, und ich werde einige davon erklären. Von grundlegender Bedeutung ist aber das Wissen um die Wechselwirkung der beiden alchemistischen Elemente im Mann und in der Frau. Auf der gewöhnlichen Ebene enthält der Samen des Mannes die Information seiner genetischen Abstammungslinie, die er an das Kind weitergibt. Wenn das Sperma in seinem Samen sich mit der Eizelle der Frau verbindet, entsteht Leben, und Leben ist eine komplexe Verbindung magnetischer Felder. Das Kind, das in der Gebärmutter entsteht, entwickelt Organe und Systeme, doch auf der magnetischen Ebene können diese als ineinander greifende komplexe Schwingungs- und Magnetfelder betrachtet werden. So erschafft der sexuelle Akt auf der gewöhnlichen Ebene also neue Magnetfeldmuster. Eingeweihte der Alchemie verwenden auch sexuelle Energie, um komplexe magnetische Felder zu erschaffen, doch aus diesen Feldern entsteht kein Kind, sondern sie werden den Ka-Körpern der beiden Eingeweihten einverleibt, um sie zu stärken und ihre Schwingungen anzuheben. Dies gilt es als erstes zu verstehen. Darum dreht sich alles. In dem System, in welchem Jeshua und ich ausgebildet waren, ist es die Aufgabe des Eingeweihten, den Ka-Körper über die Grenzen des physischen Körpers (Khat) hinaus zu stärken. Beim nächsten Punkt, den es zu verstehen gilt, geht es um die emotionale Einstimmung der weiblichen Eingeweihten, denn ihre Empfänglichkeit hängt von ihrem emotionalen Zustand ab. Das ist Teil ihres Wesens und darf nicht übergangen werden, wenn die Techniken funktionieren sollen. Für die Eingeweihte ist das authentische Gefühl von Sicherheit und Liebe, oder zumindest von Würdigung, von essentieller Bedeutung. Ist das gegeben, kann etwas in ihrem Wesen loslassen, und die Alchemie kann sich ereignen. Die Alchemie entsteht durch die Vereinigung vom Ka des Mannes und dem der Frau. Wenn sie sich lieben, verbinden sich ihre Ka-Körper und dies bringt die Frau dazu, ihren Magnetischen Boden zu öffnen. Dies ist ein merkwürdiger Ausdruck. Er stammt aus der Sprache, die in den Tempeln der Isis verwendet wurde. Der Boden ist die Grundlage, auf der man steht. Wenn wir etwas sicher abstellen wollen, legen wir es auf den Boden. In den Tempeln bezeichneten wir somit etwas Grundlegendes als "Boden". Wenn ich also von dem Magnetischen Boden der Frau spreche, dann meine ich, dass dies die Grundlage ist, die sich ereignen muss. Wenn die zwei Eingeweihten sich weiter lieben und die Leidenschaftlichkeit ihrer Verbindung sich steigert, werden starke chemische Substanzen in ihren Gehirnen und ihren Körpern freigesetzt, die sie in einen veränderten Zustand versetzen. Dies eröffnet die magnetischen Felder noch mehr und verstärkt sie. Für den männlichen Partner gibt es im Augenblick des Orgasmus zwei Möglichkeiten. Er kann ejakulieren oder seinen Samen zurückhalten. Wenn er ejakuliert und die übrigen Bedingungen stimmen, entsteht in der Gebärmutter der Frau eine unmittelbare Reaktion. Wenn die energetische Essenz des Spermas die Wände ihres Allerheiligsten berührt, entsteht eine Explosion magnetischer Energie - Welten in Welten, alles dreht sich. In dem Masse wie der Mann einen ebenso hohen Bewusstseinsstand erreicht hat wie die Frau, können die durch den Kontakt der Sexualsekrete freigesetzten Magnetkräfte enorm sein. Man muss unbedingt wissen, dass dies komplexe Magnetfelder erschafft, die beide Partner in ihre Körper ziehen können. Dieses zweite Phänomen geschieht, während die weibliche Eingeweihte beginnt, sich unkontrollierbar zu schütteln. Dabei ist die Gebärmutter in der Regel der Mittelpunkt, von dem Schauer ausgehen, die das Becken in eine wellenartige Bewegung versetzen. Dadurch entstehen ebenfalls komplexe Magnetfelder, die beide Partner wiederum in ihren Ka-Körper ziehen können. Das ist das grundlegende Wissen. Die Eingeweihten können auch während des Sexualaktes die beiden Schlangen die Wirbelsäule aufsteigen lassen, und wo immer sich die beiden Schlangen begegnen, wird das entsprechende Chakra magnetisiert, und die dazu zugehörigen Fähigkeiten oder Kräfte werden verstärkt. (..) Sowohl in der Ausbildung der Sexualmagie der Isis als auch in den alchemistischen Praktiken des Horus wurden die Eingeweihten in den Grundübungen der Zwei Schlangen unterwiesen. In dieser Übung erschafft der (oder die) Eingeweihte allein Energie durch die Kraft von Ra, dem inneren Feuer, um eine Anhebung des Gewahrseins zu erreichen - um komplexe Magnetfelder in seinem (oder ihrem) Körper zu erzeugen - und diese dann dem Ka einzuverleiben. Ich möchte diese Methode gerne mitteilen. Sie ist grundlegend sowohl für die, die diese Arbeit alleine durchführen möchten, als auch für jene, die es in einer Partnerschaft tun. Für die Grundübung ist es notwendig, dass die Person aufrecht sitzt und rhythmisch und ruhig atmet. Dann wird sie sich des unteren Endes der Wirbelsäule bewusst und zieht mit dem Atem die schwarze Schlange von der linken Seite die Wirbelsäule hoch und die goldene Schlange von der rechten. In jedem Chakra kreuzen sich die zwei Schlangen und bewegen sich so in Richtung Kronen-Chakra. Doch in dieser Übung werden die zwei Schlangen in die Mitte des Kopfes gebracht, in die Nähe der Zirbeldrüse. Mit der Kraft des Atems sendet der Eingeweihte dann die Energie des Einatmens in die Schlange und mit dem Ausatmen schickt er diese Energie noch tiefer in die Schlangenkörper, wodurch sie sozusagen lebendig werden. Durch die Kraft des Atems und die Absicht des Eingeweihten kommt es dann nach einer Weile dazu, dass sie anfangen, sich zu schlängeln und zu bewegen. An diesem Punkt stellt man sich dann im Kopf einen Kelch vor, an dessen Rand die beiden Schlangenköpfe sich einander unverwandt anstarren, und an dessen Grund die Zirbeldrüse ruht. Im nächsten Schritt wird die Energie von Ra hochgezogen. Der Übende stellt sich einen lebendigen Feuerball an seinem Solarplexus vor, wie die Sonne, und mit jedem Ausatmen wiederholt er leise oder laut tönend den Klang "Ra". Dies aktiviert das Licht, das Feuer des inneren Ra, und es beginnt spontan aufzusteigen. Beim Aufsteigen bewegt sich dieses Licht und diese Hitze durch den Mittelpunkt des Kelches zwischen den beiden Schlangen hindurch und zur Krone des Kopfes. Hier ereignet sich dann ein äusserst bemerkenswertes Phänomen. Von der linken Seite der Krone fliesst eine Energie herab, die fast wie eine Flüssigkeit wirkt. Diese Flüssigkeit wird "Roter Schlangentropfen" genannt. Von der rechten Seite fliesst eine andere quasi-flüssige Energie herab in den Kelch, die "Weisser Schlangentropfen" genannt wird. Durch die Hitze und das Licht des inneren Ra sondert die Krone diese Substanzen ab. Die Roten Schlangentropfen stehen in Verbindung zur biologischen Mutter des Eingeweihten, die Weissen Schlangentropfen zum biologischen Vater. Wenn sie beide sich vermischen, können verschiedene Dinge geschehen. Es kann sich ein süsser Geschmack im hinteren Gaumenbereich einstellen - die Yogis nennen das "Amrita" - doch wir vom Isis-Kult nennen dies die Quellwasser, denn sie scheinen von einer Quelle im Kopf zu stammen. So zeigt es sich manchmal zuerst, und wenn der oder die Eingeweihte sich auf die Empfindung der Quellwasser konzentriert, entsteht eine Art Ekstase. Manche Eingeweihte empfinden ein Licht in ihrem Kopf. Auch hier: Wenn sie sich auf diese Wahrnehmung konzentrieren, entsteht Ekstase. Manchmal entsteht bei der Vermischung der Roten und der Weissen Schlangentropfen spontane Ekstase. Wie auch immer sie hervorgerufen wird: Die Ekstase ist unerlässlich für diese Art der Alchemie, denn Ekstase ist die Nahrung für das Ka. Es besteht die Tendenz, dass die Ekstase in den höheren Zentren bleibt, denn da wurde sie ja bei der Praxis hervorgerufen. Doch bei dieser Übung muss der Eingeweihte beim ersten Auftreten der Ekstase seine Aufmerksamkeit auf den ganzen Ka-Körper lenken. Dadurch verteilt sich die Ekstase über den gesamten physischen Khat-Körper und wird dann vom Ka-Körper absorbiert. Das stärkt und belebt das Ka. Das ist die grundlegende Übung. (..) In einem sehr realen Sinne ist der männliche Eingeweihte in der Sexualmagie am meisten gefordert, denn er muss sich scheinbar gegen seine Natur verhalten. Das Männliche ist aus alchemistischer Sicht in seinem Wesen elektrisch, während das Weibliche magnetisch ist. Elektrizität will sich bewegen, agieren, während Magnetismus sich einbetten will, sich einhüllen. In der Praxis konzentrieren wir uns darauf, den Ka-Körper zu stärken, indem wir die durch den sexuellen Akt freigesetzten Magnetfelder in ihm aufnehmen. Direkt nach dem Orgasmus fahren die von der Frau erzeugten Magnetfelder damit fort, sich aufzuwickeln und zu kreisen. Dies ist eine Zeit, um zu ruhen und dem Magnetismus nachzuspüren, doch ihrer Natur nach neigen die Männer dazu, dann aufzustehen und etwas zu tun oder einzuschlafen. Der männliche Eingeweihte muss also üben, sich einzunisten, den erzeugten Magnetfeldern zu erlauben, sich in sein Ka und in seinen Körper hineinzudrehen. Das ist von dem, was normal geschieht, verschieden, denn im Mann beschränkt sich der Orgasmus auf den Beckenbereich und breitet sich manchmal aus. Doch in der Frau, vor allem in einer, die sich in die Erfahrung hinein fallen lassen kann, breitet sich der Orgasmus durch den gesamten Körper aus und kann sich in unterschiedlicher Intensität über mehrere Stunden hinziehen. Manche Männer mögen befürchten, dass sie, wenn sie sich verändern und sich einnisten, weniger männlich würden, doch ich versichere euch, das Gegenteil ist der Fall. In Wahrheit wird der Ka-Körper des Eingeweihten stärker, wenn er sich in die Magnetfelder einnistet, und seine sexuelle Energie wird potenziert. Eine Aufgabe des männlichen Eingeweihten ist es, sich für neue Ebenen der Empfindsamkeit zu öffnen, damit er die durch den Sex freigesetzten Magnetfelder in seinen Körper und in sein Ka aufnehmen kann. Das Sich-Einnisten bedeutet nicht notwendigerweise, dass das Glied des Mannes in der Frau bleibt. Es bedeutet, dass der Mann der Frau sie berührend und streichelnd nahe ist, ganz bei den Körperempfindungen und Emotionen bleibend, die dem Orgasmus folgen. Durch das Sich-Einnisten kann der Mann Zugang zu den weiblichen Schöpfungsmysterien finden. Ein weiterer Aspekt, dessen sich der männliche Eingeweihte bewusst werden muss, wird die Verehrung der Geliebten genannt. Wenn die Alchemie der Sexualmagie stärker wird, so treten bestimmte Zeichen auf. Eines davon ist die Verehrung oder Bewunderung der oder des Geliebten. Dies geschieht sowohl dem männlichen als auch dem weiblichen Eingeweihten. Wenn die Verehrung der/des Geliebten beidseitig ist, wird die Alchemie der Sexualmagie um ein Vielfaches verstärkt, denn die Harmonien und magnetischen Kräfte, die durch solches Empfinden hervorgerufen werden, unterstützen die Magie sehr. (..) Der männliche Eingeweihte muss sich in diesem Prozess einem weiteren Aspekt stellen, den wir in den Tempeln "Flughindernisse" nannten, doch in eurer Sprache würdet ihr das wohl eher "psychologische Probleme" nennen. Der Ausdruck "Flughindernisse" bezieht sich auf Behinderungen bei der Erfahrung der eigenen Horus-Natur, insbesondere den Anteil von ihr, der sich zu erhöhten Bewusstseinszuständen aufschwingen kann. Es gibt Haltungen, Überzeugungen und emotionale Gewohnheiten, die den "Flug", also die Anhebung des Bewusstseins behindern. Dies ist eine der verzwicktesten Passagen für den männlichen Eingeweihten, und erfordert hoch entwickelte Fähigkeiten. Als Kind wurde der Mann im Leib seiner Mutter getragen und danach von ihr geschützt und genährt, bis er autonom genug war, eigenständig zu handeln. Dann schiebt der Junge die Mutter sozusagen beiseite, um sich der Welt zu stellen. Es kann vorkommen, dass er sich an dieser Stelle seiner Entwicklung von der Mutter eingeengt fühlt oder begrenzt, und dass es zu Auseinandersetzungen kommt. Als Mann trägt er möglicherweise immer noch diese emotionalen Gewohnheiten mit sich herum. In dem Fall wird es schwer für ihn sein, sich entspannt in die Magnetfelder einzunisten, was er auf der psychologischen Ebene als eine Hingabe an das Weibliche empfindet. Wenn der Mann Probleme mit der Mutter seiner Kindheit hat, lebt er sie möglicherweise bewusst oder unbewusst mit seiner Partnerin aus. Es ist wichtig, dass sich beide Partner, die sich der Sexualmagie der Isis widmen, darüber klar sind, dass sie auf eine lange Reise gehen und es dabei letztendlich um einen alchemistischen Prozess geht. Alchemie dient dazu, eine Substanz in eine andere zu transformieren. Das geschieht, indem die Schlacken oder das Negative der Substanz verbrannt wird, so dass die reine Substanz übrig bleibt oder erzeugt wird. In der Sexualmagie der Isis handelt es sich bei den Substanzen, die transformiert werden, um Sexualsekrete, Hormone, Neurotransmitter und andere Substanzen, die eure Wissenschaften noch nicht entdeckt haben. Doch auch die Transformation der eigenen Psyche gehört dazu. Die Sexualmagie der Isis heizt den alchemistischen Prozess sozusagen an, so dass die Schlacken geklärt werden und das, was gereinigt werden muss, schmerzhaft ins Bewusstsein tritt. Wer das nicht als einen Nebeneffekt der Alchemie begreift, der wird vielleicht durch das Auftauchen psychologischer Probleme verstört sein. Es ist jedoch tatsächlich eines der Ergebnisse, denn der innere Druck, den die intensive Sexualmagie der Isis auslöst, zwingt den Ka-Körper, alle Unreinheiten "auszuschwitzen" und sich von allen Flughindernissen zu befreien. (..) Der zentrale Schlüssel auf dieser Reise ist die Stärkung des Ka durch ekstatische Bewusstseinszustände. Ob diese selbst hervorgerufen werden oder durch Sex, ist eigentlich nicht wichtig. Das Ka wird durch ekstatische Zustände genährt und gestärkt, was auch immer sie ausgelöst hat. Im Gegensatz dazu ist die Scham Gift für den Ka-Körper. Scham baut seine Vitalität und Kraft ab. Als Eingeweihte der Isis finde ich es äusserst tragisch, dass die Kirche die Sexualität von Männern und Frauen mit so viel Scham beladen hat, und damit einen der direktesten Wege zu Gott verschloss. Was auch immer ihr auf diesem Weg tut, ich rate euch: Befreit euch von aller Scham. Begebt euch in die Katakomben eures Verstandes und eures Herzens, findet die dunklen Ecken in euch, in denen die Scham lebt, und entfernt sie. Nutzt jede Gelegeneheit, um Ekstase zu erzeugen, denn das stärkt euch und nährt euer Ka. Mögen der Hindernisse auf eurem Flug wenige sein und der Segnungen auf eurer Reise viele. Ich möchte jetzt noch ein paar Anmerkungen zu den Übungen der Alchemie des Horus und der Sexualmagie der Isis machen. Die männlichen Eingeweihten müssen verstehen, dass die Magnetfelder zuerst durch das Berühren und Streicheln der Geliebten hervorgerufen werden, und dass daraus Wellen von Magnetfeldern entstehen, die sich bis zum Orgasmus hin aufbauen. Es ist wichtig, dass der Mann übt, sich in die Magnetfelder einzunisten. Es ist ausserordentlich wichtig, dass beide Partner sich während der ekstatischen Bewusstseinszustände auf den Ka-Körper konzentrieren, denn dies stärkt den Ka-Körper, und das ist bei dieser Art von Alchemie, wie sie von Jeshua und mir praktiziert wurde, entscheidend. Im Augenblick des Orgasmus besteht entweder die Tendenz, dass der magnetische Spannungstoss hochsteigt, durch das Schädeldach, ohne dass er nach unten geht, oder dass er nach unten durch die Füsse geht - in beiden Fällen aber verlässt das magnetische Feld den Körper und löst sich auf. Es ist wichtig, im Augenblick des Orgasmus dieses magnetische Feld oder die Spannung zu halten. Idealerweise konzentriert sich der oder die Eingeweihte auf das Kronen-Chakra oder die höheren Hirnzentren. Dadurch steigt die Spannung des Orgasmus in den Kopf auf, und seine Energie fliesst ins Gehirn und in den Ka-Körper. (..) Ich möchte meine Geschichte mit Gedanken über meinen Geliebten Jeshua beenden. (..) Ich begriff die Lehren, die mir zuvor unverständlich waren. Ich verstand die tiefsten Geheimnisse der Isis, und sie enthüllte sie mir nicht durch die heilige Schrift, sondern durch die lebendige Gegenwart meiner Liebe für Jeshua. Als sich die Alchemie zwischen uns zunehmend intensivierte, verehrte ich ihn und er mich. Es fiel ihm sehr schwer, mich zu verlassen. Manches in ihm wollte lieber bei mir bleiben, als sich der Todesinitiation des Horus auszusetzen, doch als Meisterseele war er gekommen, um einen Lichtpfad durch das dunkle Reich des Todes zu legen. Er tat dies um seiner selbst willen und um der ganzen Menschheit willen. Viele haben missverstanden, was er tat und warum er es tat. Manche meinen, sie bräuchten nur an ihn zu glauben und sich nicht selbst bemühen. Das war nie sein Verständnis oder seine Überzeugung. Er kam als Lichtfülle, als Strahl der Liebe zu einer Zeit, als die Welt noch im Schatten eines eifersüchtigen Gottes lebte. Jeshua, die Meisterseele, demonstrierte enormen Mut und Stärke, dass er in einer solchen Zeit Liebe lehrte. (..) Als Eingeweihte war ich mir meiner Aufgabe bewusst, und ich verstand in gewisser Weise Jeshuas Vision. Doch als liebende Frau überschwemmten mich meine Gefühle für meinen Geliebten. So hinterlässt der Rückblick auf unsere gemeinsame Zeit einen bittersüssen Geschmack. Die Süsse seiner Gegenwart wird mich auf ewig erfüllen und erhalten, doch die Bitternis unserer Trennung wird auch immer da sein. Als mein Leben zu Ende ging, kam Jeshua wieder in seinem Ka-Körper zu mir, so wie er es viele Jahre getan hatte. Er war bei mir, als ich meinen letzten Atemzug tat und führte mein Ka durch das Reich des Todes, auf jenem Lichtpfad, den er durch die Macht seiner Absicht gelegt hatte, und er führte mich in das, was ihr Himmel nennen würdet, doch es ist ein Ort in der Seele. Dort ruhe ich in seiner Gegenwart durch Zeit und Raum. Ich war zufrieden, hier zu bleiben, mit meiner Essenz, die ich in meinem Herzen und in meinem Geist trage, doch Isis selbst kam zu mir und sagte, dass ich jetzt meine Geschichte erzählen müsse, dass die Lügen der letzten zweitausend Jahre jetzt ein Ende haben müssten; dass das Weibliche zu einem Gleichgewicht mit dem Männlichen zurückfindet; dass die Kosmische Mutter sich am Anfang des Endes der Zeiten selbst enthüllt. So kommt es, dass ich eines der verlorenen Geheimnisse der alten Zeit aufdecke - dass der Geist, das männliche Prinzip, die Unterstützung des weiblichen Prinzips, die Intelligenz der Materie braucht, um durch seine Reise durch die Materie zu sich selbst zurückzukehren. Doch aus der vom Sonnenlicht durchfluteten Perspektive des männlichen Prinzips, trägt das weibliche Prinzip einen dunklen, feuchten, gefährlichen Abgrund in sich. Das solare Prinzip fühlt sich von der Dunkelheit des lunaren Prinzips bedroht. Doch durch die Vereinigung von Sonne und Mond, durch die Vereinigung des maskulinen und des femininen Prinzips, im Gleichgewicht und energetisch ausgeglichen, kann wahre Erleuchtung erreicht werden. (..) In dem Masse, in dem sich der männliche Eingeweihte in die magnetischen Felder seiner Geliebten einnisten kann und die Schwingungsenergien dieser Magnetkräfte in sich aufnehmen kann - in diesem Masse steht er in Kontakt mit Isis selbst, der Kosmischen Mutter, der Schöpferin von Zeit und Raum. In dem Masse, in dem sich die weibliche Eingeweihte hingeben und sich in ihr eigenes Wesen hinein entspannen kann, wird sie zu Isis selbst. Wenn diese beiden Ereignisse auf kosmischer Ebene stattfinden, stimmt sich der männliche Eingeweihte auf Osiris ein, und die weibliche Eingeweihte auf Isis. Aus der Vereinigung ihrer Magnetfelder wird Horus geboren, nur dass Horus in diesem Fall nicht die Form eines Kindes annimmt. In den Ka-Körpern der Eingeweihten selbst nimmt Horus Form an und fliegt. Sie werden auf sehr reale Weise erhoben. Sie können sich in die himmlischen Reiche ihres eigenen Seins aufschwingen. (..) Der männliche Eingeweihte mit seiner elektrischen Natur meint, er könne es allein vollbringen, doch er kann es nicht. Isis wartet darauf, dass er das erkennt, doch er erkennt es nicht. Jahrhundertelang hat sie gewartet, und jetzt stehen wir am Anfang vom Ende der Zeit und der Druck ist stark. Dies ist einer der Gründe, warum ich erschienen bin. Ihr männlichen Eingeweihten, die ihr den Weg in euch selber gefunden habt, euch den Isiskräften im Wesen eurer Geliebten hinzugeben, oder die ihr den Weg in eurem eigenen Wesen gefunden habt, wenn ihr den Weg allein geht: Wisst, dass ihr es nicht nur um eurer selbst willen tut, sondern für die ganze Menschheit. Wer sich mit der Sexualmagie der Isis befasst, kann dies unmöglich nur um seiner selbst Willen tun, denn die Übungen erheben den Eingeweihten schnell auf die Ebenen des lebendigen Mythos (..). Ich habe euch meine Geschichte und die mir anvertrauten Lehren in der tiefsten Hoffnung gegeben, dass ihr einen eigenen Weg zu eurer eigenen Grösse finden mögt, denn das braucht die Welt jetzt mehr denn je. Ich hoffe, dass meine Erkenntnisse euch bereichern, und dass ihr euch so wie ich von dem wunderbaren Wesen inspirieren lasst, den ihr Jeshua nennt, und den ich meinen Geliebten nenne. Meinen Segen spende ich denen, die den Mut haben, die alchemistischen Praktiken des Horus auszuüben und denen, die sich dafür entscheiden, eine heilige Beziehung zu leben, egal ob gleichgeschlechtlich oder mit dem anderen Geschlecht. Möge der Segen der Kosmischen Mutter euch auf eurer Reise zu euch selbst begleiten. Möge der Pfad zwischen der Sonne und der Mondin offenbar werden. Geist allen Lebens, sei mein Zeuge. Amen www.TomKenyon.com
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