Letzte Woche hielt ich eine Präsentation auf einer Konferenz über 2012, die
von der "Foundation for the Study of Cycles" in Albuquerque organisiert
wurde. Da die Konferenz am Tag der Veröffentlichung von Roland Emmerich's
Film 2012 stattfand (der absichtlich an einem Freitag den dreizehnten
freigegeben wurde), gingen die meisten Teilnehmer zur Uraufführung nach
Mitternacht des gleichen Tages, und ich auch. Zu diesem Zeitpunkt war das
Kino voll und das Publikum größer als das der 2012-Konferenz, wo die Leute
die wahre Geschichte des Maya-Kalenders diskutierten.
Wie zu erwarten gab es nichts Richtiges in dem Film 2012 und, was auch
bemerkenswert ist, scheint es keinerlei Anstrengung gegeben zu haben, es
überhaupt richtig darzustellen. Der Film unterstützt die urbane Legende,
dass die Maya vorausgesagt hätten, dass die Welt zu Ende gehen würde. Das
ist natürlich nicht wahr. Die zeitgenössischen Maya sagen das nicht, und es
gibt auch keine alte Quelle der Maya die so etwas sagt. Stattdessen sagt die
einzige existierende alte Mayainschrift, dass, wenn der Kalender zu Ende
geht, neun Kräfte absteigen werden, und diese neun Kräfte sind es, woran
seriöse Studierende des Maya-Kalenders interessiert sind. Folglich ist dies
kein Film, den ich irgendjemanden empfehlen würde, aber da ich sehr in das
Thema involviert bin, fand ich, dass ich ihn sehen musste. Ich sollte jedoch
sagen, dass der Film nicht so Furcht erregend war, wie ich nach
„Independence Day“ erwartet hatte, der vom gleichen Regisseur in den
neunziger Jahren gemacht worden war. "2012" ist einfach ein Standardprodukt
aus Hollywood mit den typischen Zutaten 'Präsidentenkult' und 'sentimentale
Familiendramen', der niemandem einen Grund gibt, tiefer über das Thema
nachzudenken, und möglicherweise ist genau das sein Zweck. Er präsentiert
jedoch einige Beobachtungen, die aus einer ernstzunehmenden Perspektive
relevant erscheinen, wie die unsichere Situation des US-Dollars und der
möglichen Erfordernis eines Schuldenerlasses. Und doch scheinen in diesem
Film diese Phänomene nicht verbunden zu sein mit dem Maya-Kalender oder
Ergebnissen eines kosmischen Plans.
Der Maya-Kalender als eine seriöse Beschreibung eines kosmischen Plans ist
natürlich nicht einmal erwähnt, auch nicht, dass das wirkliche Enddatum ein
anderes sein muss als der 21. Dezember 2012. Tatsächlich kann ich aber nicht
behaupten, dass sich der Film 2012 im Großen und Ganzen auf einem
törichterem Niveau befindet als die meisten New Age Vorstellungen von einem
Ereignis, das an dem bestimmten Tag 21. Dezember 2012 stattfinden soll
(Polsprung, Nibiru, galaktische Anordnung oder Sonneneruptionen). In
Wirklichkeit konnte kein solches Ereignis von den alten Maya vorausgesagt
worden sein, aber für viele, die nicht um die Ecke denken wollen, wurden
solche Ereignisse zu urbanen Legenden, in die Hollywood hinein klopft und
die es verstärkt. Was die alten Maya im Stande waren zu tun, war die
veränderlichen Energien wahrzunehmen, so wie heute Tausende von Menschen den
täglichen Gebrauch des Heiligen Kalenders wieder entdecken, und dass es
tatsächlich diese wechselnden Energien gibt, die er beschreibt. Aber dies
hervorzuheben ist weit entfernt von der Absicht der grob vereinfachenden
Interpretationen des Films. Der Film 2012 scheint hauptsächlich den Zweck zu
haben, die Menschen von der anhaltenden Transformation des Bewusstseins und
der damit verbundenen sozioökonomischen Transformation abzulenken. Der beste
Weg dies zu tun besteht darin, sich auf sogenannte Erdveränderungen in den
kommenden Jahren zu konzentrieren, von denen wir keinen Grund haben sie zu
glauben, was jedoch im Einklang mit dem Denken zu stehen scheint, mit dem
viele Menschen fest verbunden sind.
Ein eigenartiges Ergebnis des Films, und die Tatsache dass der Maya-Kalender
zumindest in einer Form im Mainstream zu sehen ist, besteht darin, dass
akademische Wissenschaftler angefangen haben und sich dafür engagieren,
seine Gültigkeit aufzudecken und die NASA sowie weitere Mayanisten haben
eine Erklärung abgegeben, dass die Welt 2012 nicht zu Ende sein wird. Obwohl
ich mit dieser Schlussfolgerung übereinstimme, erscheint es mir gelinde
gesagt sonderbar, wenn ich darüber nachdenke dass Astronomen oder
Mayanisten, die niemals die Evolution des Bewusstseins erforscht haben,
irgendetwas von Relevanz zu dieser Sache zu sagen haben könnten. Das
Verstehen der neun Level der Evolution, wie es in der alten Beschreibung um
das Enddatum beschrieben ist, genügt nicht um ein Experte in einer so
besonderen wissenschaftlichen Disziplin wie Mayanismus zu sein. Was
erforderlich ist, ist dass Sie einen holistischen Ansatz nehmen, der das
Wissen um die historische und biologische Evolution in all seinen Aspekten
integriert. Um das große Bild des Maya-Kalenders zu verstehen, müssen Sie in
der Lage sein, die Muster der Evolution des Bewusstseins zu erkennen, und
dies werden Sie keineswegs tun, indem Sie Fernrohre zur Sonne oder dem
Zentrum der Galaxie lenken. Folglich mögen diese Astronomen in der Lage sein
eine galaktische Anordnung aufzudecken (was jedes Jahr geschieht und nichts
besonderes für 2012 bedeutet), Nibiru oder einen Polsprung, jedoch sind sie
sich nicht einmal bewusst, dass dies zunächst Fehlinterpretationen des
Maya-Kalenders sind, der tatsächlich von der Entwicklung des Bewusstseins
handelt.
Dieses Schattenboxen, bei dem astronomische Experten entlarven, wovon der
Maya-Kalender nicht handelt, zeigt in welchem starken Griff der
Materialismus die Menschen derzeit hat. Die Wissenschaftler der
Hauptströmung und die Medien lassen sich einfach nicht auf ernsthafte
Erforschung des Maya-Kalenders als ein Bewusstseinsphänomen ein, und fahren
damit fort, das Datum 21. Dezember 2012 zu betonen, um die Menschen von der
Miterschaffung einer Neuen Welt abzuhalten. Es ist so viel leichter, eine
einfache Idee darüber zusammenzubrauen was 2012 geschehen wird, wie eine
gigantische Sonneneruption, eine galaktische Anordnung oder ein magnetischer
Polsprung, als unsere höhere Absicht zu übermitteln und die Notwendigkeit,
dass die Menschen mitwirken müssen an der Manifestation des kosmischen Plans
wenn er greifbar werden soll. Es bestätigt auch die Schwierigkeit, die
Existenz eines Gottesplans zu übermitteln, der durch Quantenverschiebungen
im Bewusstsein funktioniert und der nicht direkt messbar ist, jedoch frei
von allen Auswirkungen ist, den diese über Milliarden von Jahren gehabt
haben.
Es ist besorgniserregend wenn gesagt wird, dass Pläne existieren, nach denen
Emmerich eine Art Fernsehserie zum Thema 2012 machen möchte, da diese
sicherlich damit fortfahren würde, die Menschen im Dunkeln zu lassen über
die sozioökonomische Transformation, die aus der Transformation des
Bewusstseins hervorgehen soll. Nichtsdestotrotz reflektiert allein der Fakt,
dass dieser Film gemacht wurde und dass ein wenig oberflächliches Wissen
über den Maya-Kalender den Mainstream erreicht hat, die Tatsache, dass sich
die Menschen zumindest zu einem bestimmten Grad bewusst werden, dass dieses
Universum eine *Absicht hat. Hoffentlich werden viele damit fortfahren diese
ernsthaft zu erforschen und erkennen, dass es in der Tat Hoffnung gibt für
die Menschheit wenn wir willens sind, mit zu erschaffen.
Carl Calleman
www.calleman.com
*Buch von Dr. Calleman: THE PURPOSEFUL UNIVERS – Das Zielbewusste Universum
Zur freien Verfügung und Weiterleitung an Alle im besonderen an mutige
Redakteure der Medienwelten wie Magazine, Zeitungen, TV und Radio.
Übersetzung: Elke Winkler, Verantwortlich f.d. Weitergabe, INDALOSIA-BARBARA,
www.indalosia.de