Kleine Einführung
ins aktuelle
Weltgeschehen



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dann weisst du,
was zu TUN ist
(jhr)

































 



Kleine Einführung ins aktuelle Weltgeschehen



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Was uns so selten beantwortet wird




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° channeling


 

 

 

 

 

 

 


 

 

° Neue Reflexionen über die Liebe


 

 

„Was es nicht ist“

Neue Reflexionen über die Liebe

Channeling von Tio
übermittelt von Silvie Katz
November 2010

 

 

Tio (sehr guter Laune, mit Schwung): Ich grüsse euch alle ganz herzlich, liebe Leserinnen und Leser.

Heute habe ich euch ein Thema mitgebracht, das nie an Aktualität verliert, weil es ständig neue Aspekte und Facetten eröffnet. Dabei will ich auch gar nichts aufwärmen, sondern eben einige NEUE Reflexionen einbringen.

Bei den Archetypen habe ich eindrücklich nachfragen müssen, wer sich denn als zum Thema passend empfindet und wer gerne in dieser Meditation zu Gast sein möchte. Es herrschte nicht gerade grosses Gedränge. (Das war ein Scherz, meine Lieben!). Nach reiflicher Überlegung meldete sich jedoch diejenige Kraft, die gerne diskret aber spürbar bei der Liebe mit berücksichtigt werden möchte, und dies scheint nicht gerade kalter Kaffee zu sein, sondern ziemlich neu und mit einem Überraschungs­effekt verbunden.

Silvie (lacht): Ach Tio! Du machst das mal wieder spannend! Ich vermute, du sagst uns jetzt nicht, wer das ist?

Tio (munter): Erraten!

Silvie: Der Tio ist heute so strahlend wie der Tag draussen. (Sozusagen mit „Bühnenflüstern“): Dann werde ich mal den Mund halten und ihn nicht in eines seiner geliebten verbalen Tennisspiele verwickeln, wo die Bälle munter hin und her fliegen. Wenn wir hier mit der Schreiberei fertig sind, will ich nämlich raus in die Sonne!

Tio (tut so, als hätte er nichts gehört): Natürlich möchte ich meine Überschriften gerne so gestalten, dass sie Interesse wecken. Deshalb habe ich eine kleine Anleihe bei Erich Frieds bekanntem Gedicht gemacht und ein kleines Wörtchen eingefügt -

Silvie (lacht): Wenn du nachher das Wörtchen wieder raus nimmst und uns sagst, was es ist, dann ist es ok.

Tio (lacht auch): Ok. Ich schreibe eine richtige Deutscharbeit. In dem Gedicht steht, was es ist, und ich arbeite damit und grabe aus, warum das da steht und ob es das wirklich ist und warum es das vielleicht nicht ist oder inzwischen nicht mehr ist. Den vollständigen Text vom Gedicht geben wir euch nachher, nach der Meditation und rechtzeitig vor der Deutscharbeit.

Silvie: Ich glaube wirklich, das wird Spass machen. Ich habe schon vor einem halben Jahrhundert gerne Deutscharbeiten geschrieben und niemals damit aufgehört. Die ersten „Aufsätzchen“ schrieb ich im Alter von fünf Jahren bei meinem Grossvater am Küchentisch! Mit Tio zusammen ist das aber was Neues!

Tio: Da konntest du so früh schon schreiben.

Silvie: Ja, aber in Spiegelschrift und falsch herum und mit der linken Hand. Ich gebe also nicht damit an! Mein Grossvater hat es mir ohne Berücksichtigung der Richtung beigebracht, oder eigentlich das Lesen, damit ich auf dem Atlas lesen kann, auf welchem Erdteil oder auf welchem Meer wir gerade in unserer Fantasie reisten. Das taten wir nämlich sehr gern und hatten viel Spass dabei. Na, und dann wollte ich natürlich auch darüber schreiben!

Als ich in die Schule kam, hatte unser Lehrer eine Menge Arbeit, um mir die richtige Schreibrichtung beizubringen. Ich habe lange überhaupt nicht einsehen wollen, dass das nötig war und habe ziemlich viel herumgezickt!

Tio: Du hattest ja eine lustige Kindheit!

Silvie: Ja, streckenweise schon.

Tio: Schön.

 

Dann fangen wir mal mit dem Meditatiönchen an. Ihr könnt damit machen was ihr wollt – ihr könnt es hier im Text mitlesen und werdet einen schönen Meditationseffekt haben, ihr könnt es auf Band sprechen und später anhören (aber nicht beim Autofahren, bitte), ihr könnt es euch von lieben Freunden vorlesen lassen oder es eurerseits lieben Freunden vorlesen. Wie ihr wollt. Und wenn einige von euch immer noch auf dem Glauben beharren, sie würden keine inneren Bilder sehen können, dann denkt einfach mit, lest mit, hört zu – und ihr werdet denselben Effekt haben wir beim „Sehen“.

Setzt oder legt euch nun bequem hin, so dass ihr es richtig gemütlich habt. Deckt euch warm zu, denn auch die schönsten Herbsttage besitzen bereits eine gewisse Frische. Dann schliesst, wenn ihr wollt, ganz sanft eure Augen und lasst euch mit einem kleinen Ausatmen bereits ein Stückchen in die Entspannung sinken.

Achtet nun einfach eine Weile auf den Rhythmus eures Atmens, ohne etwas zu verändern, und spürt, dass euer ganz persönlicher Rhythmus von Ausatmen und Einatmen wie eine Welle ist, die euch sanft bewegt und euch sicher trägt. Vertraut euch der Welle an, sie trägt euch leicht und sanft immer weiter in die Entspannung und in ein Gefühl inneren Lächelns. Der Alltag gleitet weiter und weiter fort; was euch dort in Anspruch nimmt, darf nun gerne eine Pause haben und ihr habt Vertrauen, dass ein kleiner Aufenthalt in eurer eigenen Mitte euch erfrischen und stärken wird.

Wenn ihr aus der Meditation zurückgekehrt seid, werden euch manche  Fragen und Probleme viel kleiner erscheinen als jetzt und ihr werdet sie weitaus leichter lösen können. Dies ist der Effekt eines Aufenthaltes in der eigenen Mitte, ein solcher tut immer gut, stärkt, klärt und erfrischt.

Nun spürt bewusst in die Mitte eurer Brust, in euer Herzzentrum. Es scheint euch gleichsam zu rufen. Geht mit eurer Aufmerksamkeit dort hin und bemerkt, wie weich und warm dieses Zentrum ist. Es gleicht heute einem schönen Oktobertag, warm und angenehm, und zugleich klar und frisch.

Lasst euch langsam und friedvoll tief in euer Herz hinein sinken, an den Ort, wo ihr reinen Herzens seid, in euer Allerheiligstes, den Ort tiefsten Friedens und tiefsten Wissens.

Nehmt euch ruhig eine kleine Weile dafür Zeit, bis ihr sanft auf dem Grunde eures Herzzentrums gelandet seid, so wie eine flauschige Feder, die auf einem Sonnenstrahl langsam zu Boden gesunken ist.

Wenn ihr nun so auf dem Boden eures Herzzentrums liegt, dort, wo der Frieden am tiefsten ist, lasst eure inneren Augen noch eine Weile geschlossen und geniesst den Frieden im Herzen, den ihr dort empfindet. Es mag sein, dass es sich tatsächlich wie ein goldener Oktobertag anfühlt, ihr spürt die angenehme Wärme der Sonne auf eurem Gesicht, riecht die vollen und würzigen Düfte des Herbstes, reifes Obst und feuchte Erde in der Sonnenwärme, den süssen Duft von spätem Heu, das noch irgendwo gemäht worden ist, und ihr hört die Bienen summen und das ferne Rauschen der Bäume.

Es ist eine Stimmung, in der ihr euch ganz aufgehen lassen könnt, ihr fühlt euch völlig entspannt und geborgen in diesem schönen Tag in eurem innersten Heiligtum.

Nun spürt ihr jedoch auch die Frische der Luft. Es ist warm, aber die Frische ist spürbar. Es ist keineswegs die Schwüle des Sommers, die euch umfängt, es ist die Frische eines perfekten Herbsttages, Reife und Duft, Klarheit und Lebensfreude, alles in vollkommener Balance.

Wenn ihr nun eure inneren Augen öffnet, erkennt ihr, dass ihr auf dem Feld der Begegnung seid, im Sonnenglanz und in wundervoll klarer Luft. Man kann sehr weit sehen, und der grüne Hügel, die Heimstatt der Archetypen, ist so deutlich sichtbar in dem kristallklaren Licht, dass ihr fast jeden einzelnen Grashalm erkennen könnt.

Und nun seht ihr sie den Hügel hinunter schreiten, die Ideale, schön und leuchtend im Sonnenglanz. Ihre Kleider und ihre Gesichter strahlen heute besonders, und sie alle erscheinen euch heute besonders schön zu sein.

Gemessenen und doch beschwingten Schrittes kommen sie über die Wiese auf euch zu, von einem feinen Duft umgeben und mit einem Ausdruck auf den Gesichtern, den ihr nicht gleich zu deuten wisst.

Jedoch, als sie näher kommen, ist euch klar, was ihre Gesichter spiegeln: Das völlige Gleichgewicht zischen Ernst und Freude. Nur ein Ideal kann so ausgeglichen sein, ein Mensch jedoch kann dieser Balance immerhin nahe kommen und wird es als wohltuend empfinden, wenn er dergleichen sieht oder spürt.

Nun stellen sich die Archetypen im Halbkreis vor euch auf, wie ihr es schon kennt.

Sie alle schauen euch freundlich an und neigen ein ganz klein wenig den Kopf vor euch, und ihr grüsst sie gesammelt auf dieselbe Weise.

Dann lasst ihr eure Augen schweifen und wartet darauf, wer von ihnen sich als der oder diejenige zu erkennen gibt, die euch heute besonders begrüssen möchte. Und nach einiger Zeit tritt eine Gestalt aus einer der hinteren Reihen nach vorn.

Zunächst erscheint sie euch ein wenig blass, und bisher ist sie euch nicht sehr aufgefallen. Auch ist es nicht eindeutig festzustellen, ob es sich um eine weibliche oder eine männliche Energie handelt. Ihr Gesicht trägt androgyne Züge, und man kann nicht auf den ersten Blick sagen, dass sie schön sei.

Also sie aber näher kommt und ihr sie genauer sehen könnt, erkennt ihr mehr und mehr, dass sie eine stille, zurückhaltende Schönheit besitzt. Sie hat Gesichtszüge von grosser Harmonie und Bewegungen von feiner Anmut.

Sie lächelt zurückhaltend, als sie euch gegenüber steht und euch in die Augen blickt. Sie selbst hat einen Blick, der zugleich von grosser Klugheit und von feiner Zurückhaltung geprägt ist.

 

Lasst diesen stillen, wohltuenden Blick eine Weile auf euch wirken und fühlt, wie gut euch dieser Kontakt tut, wie er euch entspannt. Sie ist die Vernunft, das wird euch jetzt ganz deutlich.

Aber dennoch, eine Frage brennt euch auf den Lippen und im Herzen.

„Warum ausgerechnet du?“ fragt ihr. „Dich hätte ich nicht erwartet im Zusammenhang mit der Liebe.“

Ihr spürt ihr wissendes Lächeln mehr als ihr es seht. „Ich weiss“, antwortet sie. „Im Zusammenhang mit der Liebe erwartet man mich nicht. Ich halte mich auch gern im Hintergrund, denn dieser ist mein Platz. Ich brauche niemals viel zu sagen oder zu tun. Es genügt, wenn ich da bin, und wenn die Liebe das weiss. Dann fällt es ihr viel leichter, ein Wunder zu sein anstatt eine Wunde.“

Langsam wird euch immer deutlicher, dass dieses bescheiden aussehende Ideal eines von grosser Macht ist. Ihr möchtet euch ihr vorsichtig nähern, und die Vernunft sagt, dass dies in Ordnung sei.

„Dann schau mich einfach noch eine Weile an“, sagt sie. „Lass einfach auf dich wirken, was ich bin. Das genügt. Dann weisst du, wie bescheiden ich sein kann und wieviel Macht ich dennoch habe. Damit ich diese Macht immer zum Guten einsetzen kann, erinnere dich manchmal an mich – gerade dann, wenn die Liebe grösser und mächtiger zu sein scheint, als du zu ertragen glaubst. Dann bin ich die Kraft, die korrigiert und den richtigen Blickwinkel wieder herstellen kann – wenn du es erlaubst.“

Dies scheint dir eine gute Empfehlung zu sein, und so nimmst du dir eine kleine Weile Zeit und schaust die Vernunft nur an. Ganz leise nimmst du ihr Wesen in dich auf. Es ist entspannend und angenehm, es ist klar und friedlich, und du fühlst, dass ihre Bescheidenheit ganz richtig ist. In der zweiten Reihe, als ausgleichendes Element, bildet sie mit der Liebe ein gutes Gespann.

Und nach einer Zeit, die genau die richtige Länge hat, verbeugst du dich leicht und schickst der Vernunft einen dankbaren Gedanken, und dann siehst du, wie sie in die Gruppe der Archetypen zurückkehrt und wie sie alle wieder beschwingten und heiteren Schrittes über die Wiese davon gehen. Bald haben sie ihren grünen Hügel wieder erreicht und sind vom Schimmer des Sonnenlichts nicht mehr zu unterscheiden.

Du gehst noch eine gute Weile auf deiner Herbstwiese umher, geniesst die Fülle und die Freude des schönen Tages und ab und an bemerkst du die Frische, die in der Luft liegt und mit dem Wind herüber weht, und du empfindest diesen Tags als perfekt ausbalanciert.

Zuversichtlich, gestärkt und erholt wendest du dich dann um und gehst zu jenem grossen Baum, zwischen dessen Wurzeln sich die Treppe befindet, die dich wieder nach oben in den Tag bringt.

Du gehst die breiten, bequemen Stufen hinauf und wirst mit jedem Schritt wacher und fühlst dich kräftiger.

Dein Alltag wartet, und du bist bereit, ihn kraftvoll und mit Herzkraft anzugehen.

Wenn du oben, im Tagesbewusstsein, angekommen bist, dann atme einige Male ganz aus und lass die Luft von allein wieder in deine Lunge einströmen. Recke und strecke dich wie morgens nach dem Aufwachen, spanne deine Muskeln an und lass sie wieder locker, und räkle dich, bis du deinen ganzen Körper wieder in Besitz genommen hast.

Dann öffne deine Augen und sieh dich um, erinnere dich wo du bist, und wenn du magst, reib dir auch das Gesicht und den Kopf, bis du ganz wach und frisch bist.

Dann steh auf, geh umher, mache einen kleinen Spaziergang wenn du Lust hast, oder iss und trink eine Kleinigkeit.

 

Alle wieder da?

Silvie: Ja, er ist da, der Meditationseffekt.

Tio: Ich hab gefragt, ob alle LESER wieder da sind, nicht ob der Meditationseffekt  da ist.

Silvie (lacht): Du bist unmöglich!

Tio (lacht ebenfalls): Und du bist jetzt wieder wach und die Leser ebenfalls, das war der Sinn der Übung!

Silvie: Tsss, tsss!

Tio: Vielleicht war es etwas überraschend, ausgerechnet die Vernunft in einer Meditation vorzufinden, die euch auf neue Reflexionen über die Liebe einstimmen will. Jedoch – es wird allmählich Zeit, sie – die Vernunft – zu rehabilitieren und ihr ihren richtigen Platz wiederzugeben.

Ist die Liebe in der Nähe, ist die Vernunft sicher in der ersten Reihe nicht richtig platziert, aber als Korrektiv ist sie sehr gut zu gebrauchen. Dann wird die Liebe nicht so leicht blind. Mit Vernunft kann man sowohl besser das erkennen, „was es ist“ als auch das, „was es nicht ist“.

 

Hier aber der ganze Text des Gedichts, wer ihn noch nicht hatte, der kann ihn hier lesen:

 

Was es ist

 

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung

Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst

Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht

Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz

Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht

Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung

Es ist was es ist
sagt die Liebe

 

Quelle: Erich Fried: „Was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte“
Berlin 1996

 

 

Tio: So, liebe Silvie, jetzt kannst du raus in die Sonne, und die Deutscharbeit schreiben wir bei unserem nächsten Treffen.

Silvie: Danke Tio, und jetzt nix wie raus!

(Einige Tage später):

 

 

Tio: So. Es folgt nun die Deutscharbeit.

Dieses Gedicht von Erich Fried mag euer alter Tio sehr. Silvie mag es ebenfalls sehr, es steht als Ansichtskarte in ihrem Bücherregal, damit sie sich immer daran erinnert, was es ist. Und was es nicht ist. Wenn man sich diese Möglichkeit – was es nicht ist – öfter mal vor Augen führt, dann verrennt man sich nicht so leicht.

Sie mag es also aus persönlichen und aus Entwicklungsgründen.

Ich, euer alter Tio, finde es dafür auch sehr schön und gut. Warum ich es aber aus meinen eigenen Gründen mag, ist Folgendes: Erich Fried lebte im 20. Jahrhundert und war eine sehr bewusste Seele. Soweit ich informiert bin, hatte er mit „Esoterik“ zwar nichts zu tun, aber das ist, wie ihr wisst, auch keineswegs erforderlich, um eine bewusste Seele zu sein.

Erich Fried war ein sehr feinfühliger und intuitiver Mensch. Er hat sehr genau die emotionalen Strömungen wahrgenommen, die um ihn herum zu fühlen waren. Und er hat sehr deutlich die Spannung zwischen Altem und Neuem Bewusstsein gespürt und in vielen seiner Gedichte zum Ausdruck gebracht.

Besonders ästhetisch und besonders anschaulich in eben diesem.

Ich schreibe nun diesen Deutschaufsatz keineswegs nur aus persönlicher Tio-Freude (lächelt verschmitzt und deutlich spürbar). Ich finde, man kann an diesem Gedicht so manches erkennen, was auch in eurem 21. Jahrhundert noch fast alle Menschen hin- und her reisst. Wenn man das weiss, kann man damit aufhören, sich vom Leben – oder von den emotionalen Strömungen, die das Leben mit sich bringt - hin- und her reissen zu lassen und kann seine Position klar beziehen.

Es geht, wie immer beim Wachstum darum, aus Unbewusstem Bewusstes werden zu lassen und wieder einmal ein Stück mehr Freiheit und Kompetenz zu erwerben, besonders in der Liebe.

Erich Fried sagt es nicht ausdrücklich, aber man kann mutmassen, dass er in diesem Gedicht etwas über sein Empfinden der Liebe zwischen Mann und Frau sagt. Ich werde mir die Freiheit gestatten, in diesem Aufsatz auch über andere Formen der Liebe etwas zu sagen, denn so sehr unterscheiden sie sich nicht voneinander. Was die Liebe zwischen Mann und Frau – oder zwischen Frau und Frau oder Mann und Mann - so besonders macht, ist die Tatsache, dass sie häufig mit Sexualität gekoppelt ist. DARAUF werde ich aber nicht viel Zeit verwenden, das habe ich an anderer Stelle ausführlich getan.

(Siehe folgende von Tio's Channelings: Januar 2008: Du tust mir weh! - Wunden und Heilung in Beziehungen; Mai 2006: Werthers leidende Nachfahren - Ist Liebe ohne Leid möglich; April 2009: Mutter, hast du etwa ein anderes Kind? - Wie man die Urwunde findet und die Basis von Beziehungen heilt. Es gibt sicher noch einige weitere interessante Channelings zum Thema, es lohnt sich mal in den Texten zu stöbern).

Die Grundstruktur der Liebe – was es ist, und was es nicht ist – unterscheidet sich, wenn man die Sexualität als besonderes Element der geschlechtlichen Liebe in der Betrachtung mal aussen vor lässt – nicht wesentlich voneinander. Liebe auf psychologischer Ebene ähnelt sich sehr, unabhängig davon wer miteinander in liebender Verbindung steht.

Darauf will ich mich konzentrieren, und schliesslich auch die spirituelle Ebene der Liebe berühren – was es ist.

Nun, lasst uns zum Gedicht gehen und es betrachten. Auf eures alten Tio's Art und Weise.

In diesem Gedicht sprechen zwei Zeitalter abwechselnd. Ich finde es nicht entscheidend, ob Erich Fried gewusst hat, dass dort zwei Zeitalter abwechselnd sprechen oder ob er einfach ein Gedicht „geboren“ hat aus dem, was er intuitiv wahrnahm. Für das, was man aus dem entsprechenden Blickwinkel darin erkennen kann, ist das nicht relevant.

Mit anderen Worten kann man sagen: Zwei Bewusstseinsepochen sprechen abwechselnd: Das Alte und das Neue Bewusstsein. Die Dritte und die Fünfte Dimension. Das Alte und das Neue Zeitalter.

Erich Fried befand sich ja genau im Zeitalter des Übergangs, er konnte beides fühlend wahrnehmen, und das könnt ihr ebenso. Es ist sehr nützlich, wenn man das kann!

Sehr aufschlussreich ist, dass diese beiden Zeitalter nicht MITEINANDER sprechen, sondern ABWECHSELND. Es gibt keine Diskussion in dem Gedicht, sondern die beiden Möglichkeiten zu wissen und zu empfinden, kommen innerhalb des Gedichts gar nicht mit einander in Kontakt.

Das Alte Bewusstsein spricht mit vielen Stimmen. Ausgerechnet unser gelobter Archetyp, die Vernunft, fängt damit an. Nun, um jeglicher Verwirrung vorzubeugen, WIR haben ja die Vernunft in die zweite Reihe gestellt, denn da gehört sie hin. Ich wäre nicht euer Tio, wenn ich mich nicht am Ende des Aufsatzes um eine ordentliche Synthese  von Alt und Neu bemühen würde.

Ihr werdet sehen, dass die Vernunft dann ganz anders reden wird als am Anfang des Gedichts.

Hier – im Gedicht – macht sie sich wichtig und stellt sich ganz vorn hin. Das Gedicht fängt gleich mit ihr an. „Es ist Unsinn, sagt die Vernunft“.

Die Liebe fängt darob nicht an zu diskutieren. „Es ist was es ist“, sagt sie. Ganz schlicht. Was könnte sie dazu auch mehr sagen? Liebe ist Liebe ist Liebe. So einfach ist das. So wie der bekannte Spruch: Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose. Sonst nichts. Das Neue Bewusstsein weiss das, und es zeichnet sich für gewöhnlich durch Schlichtheit aus.

Ganz im Gegensatz zum Alten Bewusstsein, das all die Kompliziertheiten erfunden hat, die euch zum Teil immer noch das Leben schwer machen.

Und kompliziert geht es auch weiter. Das Alte Bewusstsein spricht und hat einiges anzuführen, mit vielen Stimmen: Die Berechnung fürchtet Unglück, die Angst fürchtet Schmerz, und der Stolz fürchtet, sich lächerlich zu machen. Und so weiter. Und alle behaupten sie, DAS SEI ES. Ziemlich kompliziert, was? Wenn man das Alte Bewusstsein noch genauer erkunden will, kann man diese Liste sicherlich noch lange fortsetzen. Davon wird die Situation immer komplizierter und schliesslich kann man kaum noch im Kopf behalten, was es angeblich alles sei. Schwindlig kann einem da werden, und kein Wunder ist es, wenn man angesichts alle dieser Kompliziertheiten Komplexe bekommt und allen diesen Stimmen Recht gibt: „Es tut bloss weh, lassen wir es sein“.

Aber: Erich Fried spürt nicht nur die widerstreitenden Strömungen seiner Zeit, er spürt auch, wo die Entwicklung hin geht. Die Liebe wirft ab und zu mal ihr einziges Argument ein: „Es ist was es ist“. Und das ist auch ihr Schlusswort. Und der letzte Satze einer Rede, eines Vortrags, eins Liedes oder eben eines Gedichts ist immer der wichtigste. Der letzte Satz bleibt im Gedächtnis des Hörers oder Lesers. „Es ist was es ist, sagt die Liebe“. Na also. Dahin geht es. Und das war spürbar, schon im zwanzigsten Jahrhundert. Und es gibt keine Diskussion zwischen Alt und Neu, keine halben Sachen, kein Wenn und Aber: „Es ist was es ist, sagt die Liebe“. Das ist es.

Nun verlassen wir mit Respekt und vielem Dank die Ebene der literarischen Betrachtung. Wäre dies hier wirklich „nur“ eine Deutscharbeit, dann wäre sie hiermit zu Ende und ich würde hoffentlich eine gute Note dafür bekommen.

Aber damit bin ich natürlich nicht zufrieden und ich hoffe, ihr erwartet ebenfalls mehr von eurem alten Tio.

Ich habe gesagt, ich würde das Schwergewicht meiner Betrachtungen auf die psychologische Ebene der Liebe legen. Diese deutet das Gedicht nur an, und ich will versuchen, aus meiner Sicht einige Reflexionen beizusteuern, die über das Gedicht hinaus gehen.

Das Alte Bewusstsein spricht da also. Was genau spricht? Wer hat's erfunden? Die ALTEN ERFAHRUNGEN sprechen, und die haben das erfunden, was sie als ihre Argumente anführen. Da waren sie wirklich fleissig. Unsinn, Unglück, Schmerz, aussichtslos, lächerlich, leichtsinnig – ja sogar unmöglich – da wird wahrhaftig nicht mit negativen Erwartungen, entstanden aus ebensolchen Erfahrungen, gegeizt.

Nun – das, was das Alte Bewusstsein erfahren und ausgekundschaftet hat, wurde immer PERSÖNLICH wahrgenommen. Die Inhalte des Alten Bewusstseins EXISTIERTEN aber auf kollektiver Ebene. Das heisst, ganze Kulturen – wohl die meisten – haben der Überzeugung gehuldigt, dass Liebe weh tut und jede Menge Verdruss mit sich bringt.

Unterscheidet bitte die Ebene der EXISTENZ von Überzeugungen und die Ebene ihrer WAHRNEHMUNG. Existieren tun sie im Massenbewusstsein – nun ja, eigentlich sollte man es treffender, aber nicht wertend, „Massen-Unbewusstes“ nennen. Denn die Entstehung der meisten Glaubenssätze und Überzeugungen sind unbewusst. Sie sind da, man schliesst sich ihnen an, aber man denkt nicht viel darüber nach. Deswegen weiss man auch nicht, woher sie kommen und ob sie noch tauglich sind.

Die Ebene der EXISTENZ von Glaubenssätzen ist sehr abstrakt. Ein Glaubenssatz im Massen-Unbewussten tut dem Massen-Unbewussten selber nicht weh.

Er tut aber jeder einzelnen, real existierenden und lebendigen PERSON weh, die ihn für wahr hält und sich nach ihm richtet. Glaubt das Massen-Unbewusste, Liebe täte weh – was es ja tatsächlich immer noch glaubt – dann werden wir jede Menge einzelne, real existierende und lebendige Personen finden, die an der Liebe leiden, und zwar derart, dass es ihnen richtig weh tut.

Es ist wichtig, dass ihr diese beiden Ebenen unterscheiden könnt. Die Unterscheidung ist der Schlüssel sowohl zum Verständnis als auch zur Lösung so manchen Liebeskummers. Das Massen-Unbewusste besteht aus den Bewusstseinen lebendiger Menschen und aus den Bewusstseinen von solchen, die einmal lebendig waren. Alle – die Gewesenen und die Seienden – geben ihre Erfahrungen und Empfindungen in den riesigen Pool dieses kollektiven Kraftfeldes und erschaffen es damit. Umgekehrt beeinflusst dieses Kraftfeld aber auch diejenigen, die jeweils leben. Der „Datentransfer“ funktioniert also in beide Richtungen. Das Massen-Unbewusste besteht aus menschlichen Bewusstseinen und die menschlichen Bewusstseine erhalten ihrerseits Feedback und so manche Prägung aus dem Massen-Unbewussten.

Dies ist aber keineswegs ein Teufelskreis. Man KANN da raus, und man IST in dem Moment draussen, in dem man die beiden Richtungen des Datentransfers begriffen hat. In dem Moment kann man nämlich innerlich an die Seite treten und die Negativerwartung, die da auf einen zu gerast kommt, an sich vorbei rauschen lassen. Sie wirft einen nicht um, sie kann einen nicht mehr beschädigen. Es ist so ähnlich, als stünde man auf der Landstrasse und ein LKW nähere sich. Wenn man ihn sieht, kann man an die Seite springen und bleibt unversehrt. Wenn man ihn nicht wahrnimmt, überrollt er einen. Das wird weh tun. Das kann im Extremfall sogar das Leben kosten. Im Falle unseres Beispiel-LKWs kann es das physische Leben kosten, und im Falle mancher nicht erkannter kollektiver Glaubenssätze – nun, durchaus ebenfalls, und wenn nicht das Leben, so doch oft das Glück.

Nehmen wir ein Beispiel, das die Liebe betrifft, ein häufiges: Eine reife Frau liebt einen dreissig Jahre jüngeren Mann. Aussichtslos? Lächerlich? Nichts als Schmerz? Unsinn?

Jawohl, Unsinn! Nicht etwa das Unterfangen, einen dreissig Jahre jüngeren Mann zu lieben. Das ist in Ordnung. „Es ist, was es ist, sagt die Liebe“. Unsinn ist es, das was das Massen-Unbewusste sagt, für bare Münze zu nehmen. Vielmehr kann sich unsere Beispielfrau Folgendes überlegen: „Irgendwo hat das Massen-Unbewusste doch diese Glaubenssätze her. Sie waren mal Erfahrungen. In anderen Zeiten, unter anderen Lebensbedingungen – da können sie durchaus sinnvoll gewesen sein. Aber heute, und für mich? Und für meinen Freund? Das können wir selber entscheiden. Wir können entscheiden, dass wir das Massen-Unbewusste konsequent draussen lassen und dass unsere Liebe für uns ist, was es ist.“

Nun, konsequent werden die Beiden sein müssen, nicht auf allgemein gebräuchliches Gerede hereinfallen, standhaft bleiben, wenn man versucht, sie lächerlich zu machen, und letztendlich auch nicht auf Neider hereinfallen, die sich ihrerseits nicht trauen, was die Beiden sich trauen, denn dazu gehört viel Mut.

Aber wenn es wirklich ist was es ist, was die Beiden verbindet, dann ist das Alter ganz egal; es kann sogar sehr anregend sein sich aus so unterschiedlichen Lebensabschnitten heraus zu begegnen, und wenn ihre Liebe ist was sie ist, dann hat sie alle Chancen, dies auch zu bleiben.

Es ist nicht wirklich schwer, es erfordert nur Mut, Ehrlichkeit, Klarheit und Konsequenz. Und Wissen. Wo kommen die Glaubenssätze und Erwartungen her? Damit will ich all jenen Menschen Mut machen, die in unkonventionellen Liebesbeziehungen leben: Ihr habt sehr gute Chancen, wenn eure Liebe wirklich ist was sie ist und ihr aus dem Einflussbereich des Massen-Unbewussten aussteigt.

Und hiermit sind wir zurückgekehrt zum Ausgangspunkt dieses Kapitels: Was war sie denn, die Liebe im Alten Bewusstsein? Warum spricht sie in dem Gedicht so nachdrücklich und warnend und mit so vielen Stimmen?

Nun, sie war vor allem eines: Wachstum und Erfahrung AUF DIE ALTE ART. Liebe DIENTE dazu, den Menschen wachsen zu lassen, und da sie der ALTEN ART diente, war das meistens mit Schmerzen verbunden und wurde oft auch nicht erkannt. Eine Erfahrung im Alten Bewusstsein musste sich für gewöhnlich oft wiederholen und sehr nachdrücklich werden, bis man sie erkannte. Daraus resultierte so manches tiefe Leid. Und aus falsch verstandener Liebe hat man so manches Karma geschaffen, das man hinterher wieder aufräumen durfte.

Diese Zeiten sind gerade erst vorbei, und es ist nicht verwunderlich, dass ihr manchmal noch mit ihren Nachwirkungen befasst seid. Deshalb ist es sehr sinnvoll, die Vernunft – die wissende und im Hintergrund wirkende Kraft, der wir in der Meditation begegnet sind – immer mal wieder hinzu zu bitten und selber einen Schritt zurück zu treten.

Fragt euch immer mal wieder, wo ihr in einer liebenden Verbindung etwas tut, denkt oder fühlt, das euch auf den Kopf gefallen ist wie ein fauler Apfel bei einem Spaziergang im Sonnenschein. Wo tut, denkt oder fühlt ihr etwas, weil „das so ist“, „das so gesehen wird“ oder „noch nie anders war“? Solche Inhalte sind immer verdächtig, dem Alten Bewusstsein anzugehören und gehören überprüft. Ist es wirklich so schlimm, wenn euer Partner mit einer anderen flirtet? Vielleicht tut ihm das gut, als harmloses kleines Spiel, und man kann ein Auge zudrücken. Oder es vielleicht – wenn man sehr „NEU“ denkt und fühlt – selber ganz erfrischend finden, wenn man es sieht.

Und bei anderen liebenden Beziehungen: Muss man wirklich enttäuscht sein und leiden, wenn der Sohn oder die Tochter das Geschäft nicht übernehmen will, das man mit soviel Einsatz aufgebaut hat? Wahrscheinlich hat er andere Talente. Und wenn man klug war, hat man das Geschäft aufgebaut, weil es einem SELBER Freude gemacht hat. Klug wäre es weiterhin, gründlich darüber nachzudenken und dann mal vernünftig und emotionslos mit dem Filius zu sprechen, was er denn nun wirklich will und was nicht. Ein solches Gespräch zeitigt oft erstaunliche Ergebnisse.

Geht es einen wirklich etwas an und ist es die Entrüstung wert, wenn der alte verwitwete Vater sich eine junge Frau ins Haus holt? Ist es nicht ganz allein seine Sache und die der jungen Frau? Müssen deswegen Streit, Leid und Zwietracht entstehen?

Im Alten Bewusstsein war das so, da gab es sehr viel, was für Liebesleid in liebenden Beziehungen sorgte – und keineswegs nur in jenen zwischen Geschlechtspartnern, sondern auch in allen anderen menschlichen Beziehungen, die auf Liebe beruhen: Eltern und Kinder, Kinder und Eltern, gute Freunde und viele mehr.

Und das Neue Bewusstsein, was meint dies dazu? Es macht nicht viele Worte, es kennt nur ein einziges einfaches Argument: „Es ist, was es ist, sagt die Liebe.“

Diese Ansicht ist sehr entspannend und endlich einmal wirklich und direkt liebevoll. Eine solche Haltung bringt einen zu sich selbst zurück und lässt einen den Anderen sehen, wie er ist. Das löst auf eine ganz mühelose Weise Verstrickungen und vertauschte Verantwortlichkeiten, und so kann man erleben, wie die Liebe manchmal wirklich etwas heilt.

„Es ist was es ist“, das lässt vor allem den geliebten Menschen, das Gegenüber, so sein wie er ist. Ein Mensch, der das begriffen hat, wird etwa folgendermassen denken und fühlen: „Es ist egal, wenn meine Geliebte dreissig Jahre älter ist. Das ist sie nun mal, und ich bin dreissig Jahre jünger. Niemand ist Schuld daran.“ - „Es ist in Ordnung, dass meine Tochter Sekretärin werden will. Ich hätte sie ja viel lieber als Maschinenbauingenieurin gesehen, aber wenn Sekretärin ihr mehr Spass macht – dann ist es was es ist, und es ist gut.“ - „Es ist in Ordnung, dass meine alte Mutter eine lustige Witwe geworden ist nun in jedem Kurort einen Kurschatten hat - es ist was es ist, und ich freue mich, wenn meine geliebte Mutter glücklich ist.“

Und so weiter. „Es ist was es ist“  macht es absolut überflüssig, geliebte Menschen verbessern, retten, entwickeln, bewachen, anleiten oder andere Erwachsene erziehen zu wollen. Solche Wünsche basieren immer auf der Idee, es sei eben nicht was es ist, und der Andere müsse sich ändern.

Ist es was es ist, und damit ist der Andere was er ist, und man selbst ist, was man eben selbst ist.

Einem Missverständnis möchte ich sofort vorbeugen: Diese wirklich liebevolle, entspannte Haltung bedeutet NICHT, dass man alles laufen und sich alles gefallen lässt und auch nicht, dass man vom Anderen erwartet, er würde sich seinerseits allerhand gefallen lassen. Diese Haltung bedeutet ebenfalls NICHT, dass man seine Verantwortung gegenüber Kindern im Kindesalter oder anderen Personen vergisst, die nicht für sich selber verantwortlich sein können – z.B. einen Menschen, der nicht nur alt, sondern auch krank und dement ist.

Eine solche Haltung bedeutet hingegen, dass man andere Menschen und sich selbst so respektiert, wie sie sind. Man muss  niemanden verbessern und sich selbst auch nicht. Man darf sich aber entwickeln und darf sich freuen, wenn Andere das ebenfalls tun. Man darf Andere fördern und sich fördern lassen. Man darf Anderen helfen, wenn sie das wollen und man darf sich helfen lassen, wenn man das will. Und man darf seine Kinder erziehen, so dass sie möglichst das werden, was sie sind.

Man kann hingegen entspannt damit aufhören, über die Ernährung des Ehemannes mit Argusaugen zu wachen (er wird selber Diät halten, wenn er das will), das Kind zu Klavierstunden zu drängen, wenn es statt dessen lieber Fussball spielt, dem alten Vater beim Anziehen zu helfen, wenn er das auch alleine kann und vieles mehr.

Eine solche Haltung des „Es ist was es ist“ macht FREI. „Es ist was es ist“ ist Ausdruck tiefsten Respekts zunächst vor der geliebten Person, aber gleichermassen auch vor sich selber und vor dem Leben selbst.

DAS ist Neues Bewusstsein. Eine solche Liebe eröffnet ein wahrhaft riesiges Glückspotenzial und kann sehr heilsam sein. Und eine solche Haltung bringt alle Stimmen des Alten Bewusstseins zum Schweigen.

„Es ist was es ist“ hat jedoch auch noch eine andere Dimension, die erst auf den zweiten Blick ihre Schönheit zeigt. „Es ist was es ist“ trägt auch durch schwere Zeiten. Denn die gibt es noch, und auch wenn sie seltener und kürzer werden und insgesamt weniger schwer, so werden anspruchsvollere Zeiten im Leben und in der Liebe nicht gleich morgen aus der Welt geschafft sein.

„Es ist was ist ist“ fördert keinen Egoismus. Der Respekt reicht tief genug, dass man den Anderen keineswegs als Spass-Objekt sieht und sich selber auch nicht. Man wird auch mal verzichten können, um der Liebe willen, um des Anderen willen, und das wird NICHT weh tun, sondern es wird gut tun und eigentlich eher die Bezeichnung „Entgegenkommen“ verdienen als „Verzicht“.

Wenn der Mann eine gute Arbeit am anderen Ende der Republik bekommt, die er gerne annehmen möchte und die Sinn macht, dann wird man eben eine Weile eine Wochenend-Ehe führen und nicht darüber klagen. Wenn das gerade erwachsene Kind Arzt werden will und dies sein Lebenstraum ist, dann wird man sich ohne zu murren finanziell einschränken, bis es fertig studiert hat, und nicht darauf herumbeissen, dass das Kind nun dankbar zu sein hat. Das wird es schon ganz von alleine sein, und zwar auf eine gesunde Weise, und man selbst wird es mit der Einschränkung nicht übertreiben und z.B. erfreut feststellen, dass das alte Auto ja noch gut fährt und man noch kein neues benötigt.

Und wenn dem Mann oder der Frau mal ein Ausrutscher passiert ist – ich denke da an diese überdramatisierten Ausrutscher, die man in eurer Kultur „Seitensprung“ nennt – dann kann man daran denken, dass er oder sie schliesslich auch nur ein Mensch ist und nicht aus Holz, und kann sagen „Schwamm drüber“.

Und wenn jemand, den man liebt, längere Zeit krank ist, dann wird man Wege finden, wie beide oder die ganze Familie so damit leben können, dass es für alle möglichst gut geht.

Das alles tut nicht weh, nicht im Geringsten und auch nicht in Zeiten, die vielleicht nicht ganz einfach sind. Das alles stärkt Respekt und Verlässlichkeit und das Feingefühl. Es bringt einen nah zu sich selbst und dort ist genau die richtige Position, das geliebte Gegenüber gut wahrnehmen zu können. Liebe – gleichgültig welche, ob geschlechtliche oder nicht geschlechtliche Liebe – braucht etwas Abstand, damit man sich selbst noch fühlen und den Anderen gut sehen kann.

Damit sind wir bei einem wichtigen Kapitel angekommen, bei dem Vernunft sehr gut einsetzbar ist: Alte Erfahrungen schleichen sich gerne heimlich ein. Dies werden sie sich sicherlich mit der Zeit abgewöhnen, aber noch tun sie's. Man ist ihnen jedoch keineswegs hilflos ausgeliefert; man benötigt nur Achtsamkeit – und Vernunft – um etwas Eingeschlichenes rechtzeitig zu bemerken und klug damit umzugehen. Die Eigenschaften, die das Gedicht zählt, schleichen sich unterschiedlich gerne ein. Bei den meisten reicht es, ab und zu mal inne zu halten und hin zu spüren: „Bin ich zu nah dran? Spüre ich mich noch? Sehe ich den Anderen noch?“ Und wenn nicht, denkt an den Respekt und daran, dass das, „was es ist“, nur mit einem kleinen Abstand zum Tragen kommen kann.

Aber einige Inhalte erfordern mehr Beachtung und können nicht so leicht in der Vergangenheit gelassen werden.

Angst und Schmerz sind diejenigen, die offenbar glauben, sie hätten ein Monopol darauf, noch für eine Weile immer mal wieder „reinschauen“ zu dürfen. Sehen wir uns das genauer an.

In geschlechtlichen Beziehungen werden sie sich – wie alle anderen Hinweise auf „Ungeheiltes“ auch – am deutlichsten bemerkbar machen, aber sie schleichen sich auch gerne in andere Beziehungen der Liebe ein. Sie kommen auch unter guten Freunden vor, zwischen Eltern und Kindern und Kindern und Eltern.

Die Heilmethode dafür erfordert Aufmerksamkeit und etwas Beharrlichkeit. Wenn man sich von einem geliebten Menschen sehr verletzt fühlt – wenn er einem etwas „getan“ zu haben scheint – dann empfehle ich als erste Massnahme, gedanklich einen Schritt an die Seite zu treten und zumindest zu versuchen, sich selbst gegenüber eine beobachtende Position einzunehmen.

Wenn das nicht sofort möglich ist, weil der Schmerz einen überschwemmt, dann wartet man einen Tag oder auch eine Woche, bis der akute Schmerz soweit abgeklungen ist, dass man ausser ihm auch noch anderes wahrnehmen kann.

Die Position des Beobachters ist einfach und sinnvoll. Nur mit einem gewissen Abstand ist es möglich, irgendetwas zu erkennen, sei es ein Bild, ein Gefühl, eine Verstrickung oder sonst etwas. Sicherlich kennt ihr die schönen Bilder jener Kunstrichtung, die man „Pointilismus“ nennt und die gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Kunstszene in Europa mit etwas ganz Neuem konfrontiert hat. Wenn man sich direkt vor solch einem Bild befindet, das aus lauter hingetupften Farbflecken besteht, erkennt man NICHTS. Absolut nichts. Der Eindruck ist verwirrend und kann manche Leute sogar ärgerlich machen. Wo ist denn nun das Gesamtbild? Man sieht nur Punkte, nicht einmal Teile eines Bildes.

Wenn man allerdings einige Schritte zurücktritt, enthüllt sich das Bild als Ganzes und in seiner ganzen Schönheit. So ist es mit jeglichem Erkennen: Ist die Nase zu dicht dran, ist es nicht möglich, der Eindruck ist verwirrend, man findet keinen Zugang und es kann einen sogar ärgerlich machen.

Also besteht die erste vernünftige Massnahme darin, Abstand zu gewinnen. Dann frage man sich: „Wann hatte ich dieses Gefühl in meiner Erinnerung zum ersten Mal?“ Ihr könnt sicher sein, dass euch die Antwort in mindestens 99 Prozent der Fälle in eure frühe Kindheit führt. Die zweite Frage ist: „Wer hat mich da verletzt?“ Und die dritte: „Was muss ich ihm/ihr gedanklich noch mitteilen, damit ich frei bin?“

Die dritte Antwort kann sehr unterschiedlich ausfallen. Oft muss man einige Sekunden ruhig warten, bis die eigene Seele sie einem mitteilt. Dies geschieht meist in einer Empfindung inneren Wissens, und die richtigen Worte steigen aus dem Herzen auf und können verstanden werden. Es macht keinen Sinn, zu suchen oder gewollt zu formulieren. Etwas zu warten bringt die lösenden Sätze. Falls es nicht sofort klappt – es ist, wie vieles im Leben, eine Sache der Gewohnheit, und wenn man noch nicht daran gewohnt ist, auf die Botschaften der eigenen Seele zu lauschen, dann kommt die Antwort vielleicht erst am nächsten Tag, gerade dann, wenn man gerade mit etwas ganz anderem beschäftigt ist.

 

Ich gebe euch gerne einige Beispiele für mögliche Antworten:

„Das geschah damals, als ich klein war. Aber jetzt bin ich gross und kann tun, was ich richtig finde.“

„Das war gemein, und ich lasse es bei euch. Ich akzeptiere eine solche Verletzung aber nie wieder.“

„Ich habe mir das gefallen lassen, damit ihr mich liebt. Nun aber weiss ich schon lange, dass ich geliebt werde, wenn ich mich selber respektiere.“

„Es ist vorbei, ganz vorbei, und jetzt mache ich viel bessere Erfahrungen.“

„Auch das Schlimmste kann heilen, und ich erlaube jetzt die Heilung.“

„Ihr habt es nicht besser gewusst, und genau das weiss ich jetzt. Nun bin ich damit in Frieden und brauche keine weitere Verletzung.“

 

Und noch vieles mehr. Euer persönlicher lösender Satz wird sich euch persönlich offenbaren. Ihr braucht ihn niemandem zu sagen, nur zu denken. Euer Partner, euer Kind, eure Mutter oder euer Vater, wie sie jetzt sind, brauchen euch dann nicht länger unbewusst auf etwas „Unheiles“ aus der Vergangenheit hinzuweisen, und ihr braucht sie auch nicht länger unbewusst dazu aufzufordern. So funktioniert die Logistik der Seele nämlich: Ein Problem wiederholt sich so lange, bis man es erkannt hat.

Dann müsste eure liebende Verbindung eigentlich wesentlich entspannter weiter gehen. Gelegentlich kann es nötig sein, dass man selbst die Beziehung verlässt: Eine geschlechtliche Beziehung kann man beenden, ein erwachsenes Kind kann sein Elternhaus verlassen, Freundschaften kann man kündigen. Gelegentlich wird das nötig sein, aber ganz bestimmt nicht immer und überall. WENN es nötig ist, dann ist es nach Klärung und Heilung der alten Verletzung auch möglich. Bitte, wenn es geht, einigermassen in Frieden.

Manchmal geht auch der Mensch weg, der so ausdauernd mit euch „Verletzungen finden“ geübt hat. Dann segnet ihn und lasst ihn ziehen.

Der Normalfall aber ist der, dass man erkennt, „Was es nicht ist“, nämlich Schmerz oder Angst, Autoritätsgefälle oder Unachtsamkeit oder sonst irgendetwas, und die Beziehung entspannt sich und eröffnet neue Möglichkeiten, herauszufinden, „Was es ist“.

Falls dann immer noch die Gewohnheit, Negatives zu erwarten, sehr fest sitzt, kann man sie mit einem eigens für sie gültigen lösenden Satz buchstäblich „zur Vernunft bringen“. Der Satz ist sehr einfach und lautet: „Dies ist ein anderer Mensch.“

Dieses kleine Sätzchen habe ich schon oft Wunder wirken sehen. Dies ist ein anderer Mensch, der da vor euch steht, und nicht der Verursacher alter Wunden. Erwartet deshalb auch von ihm Neues, und es wird ihm leichter fallen, euch dies Neue und Bessere auch zu präsentieren.

 

Probiert das ruhig mal. Die Silvie kennt's.

Silvie: Ja, mit diesem Satz habe ich in einer Liebesbeziehung sehr viel für mich klären können. Der Beziehung hat das sehr gut getan. Es war überraschend einfach, ich musste mir nur eine Weile lang immer mal wieder sagen, dies ist ein anderer Mensch, nicht der, der mich in einer längst vergangenen Zeit meines Lebens schlecht behandelt hat. Das war sehr entspannend. Laut gesagt habe ich das übrigens nie, sondern nur still für mich.

Tio: Na also, geht doch. Man muss es nur machen.

So. Mit dem anderen Gefühl, das seinen Kurs im Einschleichen mit Bravour bestanden hat, geht man ganz genau so um: Mit der Angst. Wer hat einem zuerst Angst eingejagt? Vor wem hat man sich zuerst gefürchtet? Was möchte man demjenigen noch gedanklich mitteilen? Und dann kann man sehen, dass DIESER HIER ein anderer Mensch ist, dem man etwas anderes zutrauen kann als dass er das alte Problem wiederholt. Oder das alte Problem wieder holt.

Natürlich kann man mit allen Gefühlen so vorgehen, nur sind die anderen, die uns das Gedicht aufzählt, und auch die vielen, die es nicht aufzählt, die aber vorkommen können, meist weniger problematisch und viel weniger anhänglich. Falls doch, wisst ihr nun eine feine Methode, wie man sie lösen kann.

Was es ausserdem „nicht ist“, ist die schnelle und direkte Heilung alter Wunden. Die Liebe kann zwar vieles heilen und sie heilt auch tatsächlich vieles, aber sie tut das nicht direkt, sondern immer auf dem Weg von Erfahrung und Erkenntnis. Wenn eine Frau, als Beispiel, die man als Kind nicht respektiert und nicht wirklich geliebt hat, einen Mann trifft, der sie aufrichtig liebt und respektiert UND IHR DAS IMMER WIEDER ZEIGT, dann macht sie die wiederholte Erfahrung, dass sie liebenswert und respektabel ist und die alte Wunde kann heilen. Die damit verbundene Erkenntnis „Damals bin ich verletzt worden, nicht heute“ kann ganz bewusst sein oder intuitiv.

Ebenso kann ein Kind, das in seiner Säuglingszeit vernachlässigt wurde, geheilt werden, wenn die Eltern ihre eigenen Entwicklungsprozesse durchlaufen haben und es jetzt liebevoll betreuen. Es macht die Erfahrung „Jetzt lieben sie mich“, und seine Wunde heilt – mit der Zeit und mit wiederholter Erfahrung.

Aber ich empfehle euch nicht, euch allzu sehr darauf zu verlassen. Meistens funktioniert es so nicht, und Heilungsprozesse sind mehrstufig und müssen sehr viel bewusster durchlaufen werden. WENN das Leben euch mal zeigt, wo die Seilbahnstation ist, anstatt euch klettern zu lassen, freut euch, aber es passiert nicht allzu oft. Es ist nicht die Aufgabe der Liebe, Abkürzungen zu gehen, sondern euch wacher, bewusster heiler und stärker zu machen. Und das braucht Bewusstheit und Zeit.

Die schnelle Heilung „ist es“ also nicht, oder doch nur selten.

Wenn man also eine Verbindung, die auf Liebe beruht, von allem befreit hat, „was es nicht ist“, dann hat man die psychologische Ebene der Liebe gereinigt und kann anfangen, sich mit ihrer spirituellen Ebene vertraut zu machen. Diese ist, wie das meiste, was spirituell ist, ganz und gar nicht kompliziert.

„Es ist was es ist“ - das ist schon ein sehr guter Einstieg. Dies ist Ausdruck einer tiefen Akzeptanz und eines tiefen Respekts. Dies ist auch Ausdruck grosser Reife und der Fähigkeit, etwas das sein zu lassen, was es ist und nicht länger daran herum zu doktern.

Erst wenn eine Beziehung, welcher Art auch immer, sein darf was sie ist, dann kann sie sich entfalten. Erst dann kann sie Freude bereiten, die Freude bleibt und von keinem schalen Beigeschmack von Vergänglichkeit mehr getrübt wird. Wenn es ist, was es ist, dann erhebt sich die Qualität der Beziehung über die Begrenzungen der Zeit und man ist auf einmal in der Lage, vollständig im Augenblick zu leben. Natürlich wird nicht immer gelacht, es gibt auch anstrengende Zeiten und vielleicht sogar mutige Entwicklungswege, die man miteinander gehen will.

Wenn man den Augenblick, der schön ist, als Augenblick erkennen kann, dann ist die ganze Liebe schön. Dann ist man frei von Angst und macht sich keine Gedanken darüber, wann es endet, wie es endet, ob es endet. Es ist JETZT, und das zählt.

Wer das mal erlebt hat, wirklich erlebt und in seiner ganzen Tiefe empfunden, der wird das verstehen, auch wenn man es nur sehr unzureichend in Worte fassen kann.

Und diese spirituelle Ebene der Liebe: „Es ist was es ist“ veredelt und adelt auch die schweren Zeiten, die dann sicherlich eher die Bezeichnung „anspruchsvoll'“ verdienen werden. Auf ihre Art sind sie dann auch kostbar, und „es ist was es ist“.

 

Dies ist die Liebe im Neuen Bewusstsein. Es ist schön, wie sie sich im Gedicht immer wieder Gehör verschafft. Jedes Menschen Seele WEISS in ihrer Tiefe, dass es diese Liebe gibt und dass sie erreicht und gefunden werden kann. Das ist der SPIRITUELLE Grund, warum Menschen nach Liebe suchen und nach Verbindung. Sie WISSEN, dass es diese spirituelle Ebene gibt und sie wollen sie erleben.

Damit das möglich wird, muss man ERKENNEN, was es nicht ist und die psychologische Ebene reinigen. Danach kann man die spirituelle Ebene erfahren.

Diese ist sehr weit entfernt von Schwärmerei und hat mit Verliebtheit nichts zu tun. Sie ist auch weder laut noch aufdringlich. Sie ist ein stilles, strahlendes Glück, und wer es gefunden hat, dem leuchtet es aus den Augen und er berührt einfach durch sein Dasein die Herzen Anderer. Und dieses Glück gibt es nicht nur in geschlechtlichen Beziehungen, sondern in ALLEN Verbindungen, die auf dem beruhen „Was es ist.“

Eigentlich, ihr Lieben, könnte das mein Schlusswort sein, aber die Silvie will noch mehr über Vernunft hören.

Silvie: Ja, unbedingt. Ich sehe soviel Unvernunft in den Liebesbeziehungen der Leute, ich war früher selber unvernünftig und bin heutzutage – hoffentlich – vernünftiger, und ich würde mich sehr freuen, wenn du dazu etwas sagst.

Tio: Gerne. Das hat aber mit dem Gedicht nichts mehr zu tun. (Mit freundlicher Ironie): Und DU bist ausserdem schon eine etwas ältere Dame und hattest viel Zeit, Vernunft zu lernen. Und lästere nicht über unvernünftige junge Leute, die sind einfach nur jung!

Silvie (lacht): Das hab ich nicht gehört, du Charmeur!

Tio: Gut. Wer vernünftiger werden will, egal in welchem Alter, den unterstütze ich gern. Gegenwärtig befindet ihr euch in einer Übergangszeit, in der sich Altes und Neues Bewusstsein mischen und mal das eine, mal das andere euch in eurem Entscheidungen leitet.

Neues Bewusstsein ist unproblematisch. Es erkennt, „was es ist“ und handelt richtig. Aber man kann noch nicht immer sofort erkennen, gerade in der Liebe nicht, ob man es mit Neuem Bewusstsein zu tun hat oder vielleicht doch noch nicht.

Was da hilft, ist Vernunft. Wenn man sich stark von jemandem angezogen fühlt, dann soll man ihn oder sie sich erst anschauen. Das ist vernünftig. Es gibt Menschen, die lassen sich sozusagen mit fliegenden Fahnen sofort auf eine Beziehung ein, was Freude machen kann, aber in den allermeisten Fällen kommt eine Menge Arbeit nach und oftmals auch vermeidbarer Verdruss.

Vernunft sagt also: „Schau erst einmal. Schau öfter als einmal. Bevor du dich auf ihn/sie einlässt, geh mit ihm Radfahren, Wandern, ins Kino oder sonst etwas und nimm wahr, wie er auf dich wirkt. Fühlst du dich frei, wohl, entspannt, oder nicht? Erinnert er/sie dich an jemanden, der dich mal verletzt hat? Hast du ein positives Bauchgefühl oder klingeln Alarmglocken? Hör hin. Warte ein bisschen. Und wenn es sich überwiegend gut anfühlt, dann lass dich tiefer ein. Dann wage es und lass dich überraschen.“

So spricht Vernunft. Ein Sicherheitsnetz ist ganz vernünftig und spart Arbeit und Verdruss.

Silvie (amüsiert): „Verdruss“ ist eines von Tios Lieblingsworten.

Tio (lacht): Eben den könnt ihr euch aber auch oft ersparen. Konkret: Wenn man mit jemandem zusammenzieht, fährt man vorher tunlichst einige Male miteinander in Urlaub und testet, wie man auf längere Zeit miteinander auskommt. Tunlichst teste man auch, wie man sich bei einem gemeinsamen Projekt fühlt und verhält. Die alten Bräuche, etwa derartige, dass ein verlobtes Paar mit einer Handsäge einen dicken Baumstamm zerlegen musste, waren gar nicht dumm. Sie waren im Gegenteil ausserordentlich vernünftig. Arbeitete das Paar gut zusammen oder lernte es rasch, wie beide zusammenarbeiten konnten, standen die Chancen auf Glück sehr gut. Stritten sie sich oder brachten sie gar nichts zustande, war es sicherlich gescheiter, die Verlobung zu lösen.

Wenn gerade kein Baumstamm zur Hand ist, dann probiert ein anderes Projekt, dann seht ihr, ob's klappt oder nicht.

Und wer feststellt, dass eine konventionelle Beziehung mit Zusammenleben und gemeinsamem Sparkonto nicht das Richtige ist, der lasse sich eine unkonventionelle und individuell passende Beziehungsform einfallen und probiere sie. Manchmal ist das vernünftiger.

Silvie: Danke, Tio. Das alles kann ich nur weiter empfehlen.

Tio (fröhlich): Ist vernünftig.

Silvie: Und wenn man sich mal vertan hat -

Tio: Dann hat man was gelernt und macht daraus tunlichst kein Drama. Man sage vielen Dank, umarme sich zum Abschied und wünsche sich und dem Andern alles Gute für den weiteren Weg. So macht man das im Neuen Bewusstsein.

Silvie: Ja, das hab ich schon mal so gemacht. Das war sehr gut.

Aber ich würde gerne noch was von dir erfahren über Vernunft in all den anderen Arten von Beziehung.

Tio: Ja, auch dort hat sie ihren Platz.

Seid ihr erwachsen und ärgert eure Mutter euch immer? Seid vernünftig und erinnert euch, dass auch sie erwachsen ist. Ein sehr bekannter Familienaufsteller sagt gern Sätze wie diesen: „Eure Eltern dürfen euch drein reden, soviel sie wollen, und ihr dürft machen, was ihr wollt.“ Wenn man das liest, muss man schon lächeln. Eine solche Haltung entspannt schon bald genug, dass die Grundlage für – (humorvoll) VERDRUSS – sich auflöst.

Lasst das Ego draussen vor der Tür. Achtet euch und euer Gegenüber – das ist vernünftig. Sucht nach Lösungen, anstatt euch auf Probleme zu konzentrieren. Das ist sehr vernünftig. Begreift euch als erwachsene Menschen und euer Gegenüber ebenfalls – das ist ausserordentlich vernünftig und erlaubt es wieder, zu sehen „Was es ist“, nämlich dass ihr eure Mutter sehr wahrscheinlich liebt und sie euch ebenfalls. Nur braucht ihr eine andere Umgangsform miteinander. Mit Vernunft und ohne Ego kann man diese sehr bald finden.

Bringt sich euer geliebter Freund (nicht Geliebter, sondern Freund) oder eure Freundin ständig in Gefahr? Dann könnt ihr ihm/ihr sagen, was ihr davon haltet. Anstatt ihm aber ständig hinterher zu laufen und ihm Vorträge über die Gefährlichkeit des Bungee-Springens zu halten, seid vernünftig und traut ihm zu, dass er schon auf sich aufpassen kann. Etwas jemandem zuzutrauen gibt ihm echte Kraft und ist viel vernünftiger, als ihn und sich durch Sorgen zu schwächen.

Ist der Ehemann verärgert, weil ihr ihm ständig mit den Vitaminpillen nachlauft, die er eurer Meinung nach nehmen sollte, aber nicht nimmt? Seid vernünftig und tauscht gedanklich mal die Rollen. Würdet ihr das so schön finden, wenn jemand seine Besorgnis um euch übertreibt? Nicht? Jetzt müsst ihr lachen. Lasst ihn und traut ihm zu, dass er schon weiss, was er braucht und was nicht.

Seid Ihr vielleicht verärgert, weil euer Ehemann euch andauernd etwas vorschreibt? Seid vernünftig und erinnert euch daran, dass ihr kein Kind mehr seid. Da hat sich offenbar eine alte Situation gemeldet. Mit dem Bewusstsein, dass ihr nun erwachsen seid und vernünftig und selber wisst, was gut für euch ist, könnt ihr das Richtige für euch tun und das Problem wird sich wahrscheinlich auflösen. 

Ist euer Kind scheu und sitzt lieber vor dem Computer anstatt mit anderen Kindern zu spielen? Schimpft nicht und weint nicht, sondern seid vernünftig und schaut genau hin. Vielleicht macht das Kind das nur, weil es sich entspannen will und in der Schule schon genug Hektik hat. Dann wäre es ja gut so.

Aber wenn das Sitzen vor dem Rechner übertriebene Züge annimmt, dann werdet aktiv und schaut vernünftigerweise nach, ob es in eurem Familiensystem etwas Gravierendes gibt, das euer geliebtes Kind von der aktiven Teilnahme am Leben abhalten könnte. Da ihr vernünftiger seid als ein Kind, weil ihr älter und lebenserfahrener seid, werdet ihr eine solche Sache auch leichter finden und kraftvoller auflösen können als das Kind selbst. Am Nachlassen von dessen Scheu und Zunehmen von dessen Lebensinteresse seht ihr dann den Erfolg.

Seid vernünftig und seht die Vernunft als Sicherheitsnetz an. Kein Hochseilartist würde „ohne“ aufs Seil gehen. Nicht ohne Netz und nicht ohne Vernunft. Aber Liebende tun das immer noch oft und wundern sich dann, wenn sie schmerzhaft abstürzen. 

Neues Bewusstsein würde so nicht handeln. Neues Bewusstsein würde sich einlassen, aber nicht blind, Neues Bewusstsein würde sich hingeben, sich aber nicht verlieren, Neues Bewusstsein würde mutig sein, aber nicht tollkühn, Neues Bewusstsein würde sich neuen Erfahrungen öffnen, aber sehenden Blicks.

Neues Bewusstsein würde lieben, aber nicht schwärmen, geben, aber nicht überschütten; es würde achten, fördern, unterstützen, zutrauen und vertrauen, und es würde intuitiv immer erkennen, „Was es ist“: Das nämlich: Offenheit, Hingabe, Vertrauen und Mut – mit ein bisschen Vernunft als stabilisierendem Faktor.

Und das ist gar nicht so schwer. Versucht es mal, ihr werdet sehen!

Das ist jetzt aber mein Schlusswort, meine Lieben. Ich danke euch für euer Interesse und der Silvie für ausdauerndes Schreiben, und wünsche euch viel Liebe und Freude und dass ihr herausfindet „Was es ist“.
 

Liebste Grüße
Euer Tio

 

 

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