Sticky – log, anno August 2011

Ein Steinwurf weg von der Steinzeit, oder dann eben doch - vom Tiefschlaf-Paradies?
Zwischen Bits und Beiz (Schweizer Kneipe)

Euro = 1.16 SFr.     Das war er dann, der jüngste Streich, der Nächste, ja, der folgt sogleich ...

Oh, Sticky, du kannst dir den Taschenrechner ersparen, dieses DominoGlücksspiel wird vermutlich so schnell über die Weltenbühnen rasen, dass du dir dann vorher deine Fingerkuppen wirst wundgetippt haben.

Eure GauklerLegende Signore PapaDioPräsi, diese arme Tropf, soll jetzt auch noch 560 Millionen Taler an seinen Konkurrenten abliefern müssen, der zugegebenermassen seine Einkäufe wohl auch nicht mit Hosenknöpfen abwickelt, aber nächstens dann auch keine Investitionsplattform auf diesen planetaren Markt finden kann. Einfach Ausgebucht!

Na ja, er hätte immerhin mit etwas Mitgefühl dem freundlichen Herrn Murdoch unter die Arme greifen können, wo derselbige bald unter ‚dubiose Debitoren’ eines seiner Millionenblättchen hat verscherbeln müssen. Ja, das sind sie, die Neuigkeiten dieser Welt. Achso ja, „News of the World“ heisst diese britische Skandalnummer. Einfach übers Wochenende ausgelöscht.
Was sind das bloss für Zeiten, wo ein so charmanter Herr Präsident zur Kasse genötigt und andere hilfreiche Medienzaren ausgebeutet werden. Man gab ihm ja nicht mal mehr ein bisschen Zeit, um die so lebenswichtigen Gesetzeszeilen umschreiben zu können. Also bitte, ohne Kompetenz, keine Konferenz! Nun wird dieser gestiefelte Südländer also zum nächsten Wackelkanditaten erkürt. Als wenn der griechische Salat nicht schon genügend Verdauungsschwierigkeiten hätte. Ja, ich weiss, die Notenpressen müssen schliesslich auch mal amortisiert werden, da sind nun mal ganz viele Arbeitsplätze involviert.

Das waren noch kuschelige Zeiten, als mir mal ein Bankschalterbeamte (die nannte man im letzten Jahrtausend wirklich so) beteuerte, ich müsse eben etwas Vertrauen haben, dass die Münzenzählung dann schon richtig herauskommen würde, wenn ich morgen wieder an den Schalter käme; die mechanische Zählmaschine war gerade wieder mal ausgefallen….

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Hallo Babylon, ich bin auch darin orientiert, dass es  zu deiner Zeit noch keine GuinnesBuch-der-Rekorde gab. Du hast aber alle Chancen, mit deinem ehrwürdigen Namen in den heiligen Hallen der Ehrung dich wiederzufinden. So wie dein nobler Buchstabenwirrwarr auch heute noch gesteigert verbogen, entwendet und im intellektuellen VIP-Zirkus im Mixer zerlegt und dann wieder aus der LeseTube gedrückt wird: beneidenswerte Vorarbeit.
Aber wenn ich heute, lieber Sticky, einen Aufsatz aus alten Tagen von mir wieder mal durchlese, der vor vielen Jahren vielleicht noch Gehör hätte finden können, dann muss ich heute ausgenüchtert meine fortgeschrittenen Grauzellen so richtig vernünftig ermahnen, dass sie mir noch gefährliche Naivitäten vorwerfen würden. Hier, lies mal: „… wie oft mögen wir uns hinter Fremdwörtern verstecken, um in der Form brillierend (Form der Worte) sich aber vorzugsweise in gefühlsmässiger Verantwortung, sprich Ver-ANTWORT-ung, nämlich die Antwort meiner innersten Zuwendung, welche die tiefere Wahrnehmung hervorbringen mag, und mich das WahrGenommene als weiterführende Essenz zum Ausdruck zu bringen – und auch noch verstehen – lässt ...“

Oder dann Gevatter ‚Mahnfinger’ aus der selbigen Epoche: „... wir müllen uns zu, mit Materie, Gefühlen, Wissen, das von aussen auf uns zukommt und glauben, wir hätten einen Schatz gesammelt, wie z.B. ein Gemälde, das uns ja gar nicht gefällt, aber die Meinung darüber, wie wertvoll es doch sei, uns reich werden lässt, weil unser Anlageberater gerade mal auf der En-vogue-Welle reiten darf ...“ und so weiter.

Also bitte, wer schreibt denn  heute noch so was? Obwohl, so ganz ohne ... - ok, ich lass das jetzt.

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Natürlich wird heute aber auch noch geklaut, dass selbst unschuldige Schildkrötenlachmuskeln ins Schwitzen kommen müssen.
A propos Schwitzdebatte, wenn die Kerle in dieser LügendetektorNarrenSchneise nicht endlich zur Vernunft gebracht werden können, lohnt es sich schon bald wieder, die guten alten Kühlschränke an den Nordpol zu verfrachten. Wirklich abgefahren. Nein, nicht die „Wissenschafts-„Debatte, aber sicher der letzte noch erreichbare Zug dazu.

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Aber auch wenn Pharmakraken sogar Stellen abbauen müssen, darf man sich nicht wundern, wenn auf dem von der „Aufsichts-„Behörde abgesegnete Beipackzettel uns mit den liebevoll und nur allzu sehr vertrauten Zeilen begleiten: „Mögliche Nebenwirkungen bei Einnahme von Kopfschmerztabletten: Kopfschmerzen." !!! Da hätte ich ja auch gleich Zuhause bleiben können.
Als NichtDrogenAbhängiger überlege ich mir dann immer mal wieder, was denn jetzt nahrhaftere Auswirkungen sein könnten: die Sucht der Illusion oder die Illusionen der Sucht? Tut letztlich wohl beides weh.

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Als ich kürzlich auf einer noch nicht verkauften CD-Packung die eher willkürlich aufgedruckten Zahlen 1x – 4x – 5x etc. las und mir dann unverblümt erlaubte, den zuständigen Experten um Aufklärung zu erfragen, ob ich in den freudigen Genuss dieser Packung vorstossen könnte, ohne gleich ein Mathematikstudium absolviert zu haben, die Antwort dieser angestellten Spassbremse bekam: „das dürfen sie so nicht sehen ...“, dann weiss ich ganz sicher, dass dieses menschliche BeratungsDing den Einspringlohn zwar brav abverdient und ich aber auch brav meine Sonnenbrille aufbehalten darf, weil ich wieder mal einem verbal wandelnden Packpapier begegnet bin. Diese noch leicht steigerbare Abwürgeformulierung würde dann etwa lauten: „das war doch schon immer so“. Dann darf getrost angenommen werden, dass in diesen Gemäuern die Schulbänke wohl schon länger nicht mehr ausgewechselt wurden, was aber nix mit dem Schiefegrad von Pisa zu tun hat (ob Turm oder gleichnahmige Studie ist dann aber wirklich Einerlei).

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Jawohl, wir haben wieder mal „alles unter Kontrolle“. Auch wenn es nur die Risse in einem Atomkraftwerk sind. Eine Kleinigkeit für die „Aufsichts-„-Behörde. Ein richtig ansteckender Freudestaumel überkommt diese beruhigende Aussage aus berufenem Munde – wer möchte da noch kleinlich daher kommen, wenn vermutlich bloss mal die Putzfrau mit dem Besenstiel aus versehen ... Kann ja mal vorkommen, oder?

Aber mal ganz ehrlich, diese Öffentlichkeits-Informations-Haudegen müssen doch glattweg mit SimsonsPranken auf die Welt gekommen sein – wenn man(n) einfach immer alles im (Ab-Würge-) Griff ...

Und auch die sicherheits-angepriesene Finanzbranche will wieder ein paar tausend Seelen aus ihren Gefängnismauern an die frische Luft gewöhnen. Jetzt aber bloss keinen Aufschrei – das SIND die entgegenkommenden Sicherheitsmassnahmen, weil doch der Arbeitsmarkt wieder einmal so ausgetrocknet ist. Einfach Kollegialität pur.
Mit Bitte um Verständnis an alle unerfahrenen AussenseiterBeobachter: „bitte gerade jetzt nicht unnötig einmischen, wir verstehen was von Sicherheit, wo selbstredend Fort Knox mit allen seinen weltweit eingesammelten Goldkäferchen so gut bewacht ist, dass selbst Kongressabgeordnete keinen Wimperschlag Einsicht nehmen dürfen, ob denn überhaupt noch was in den Gestellen herumliegt. Da könnte ja doch was abhanden kommen – beim derzeitigen PolitikerImage. Ordnung muss einfach sein, meine lieben Brüder und Schwestern.

Ob dann der von einer (anderen ;-) Putzfrau geknechtete, zukünftige, französische MöchtergernPräsident oder Inofverwalter Wikidingsbums ein bedauernswertes Opfer der schwedischen Gardinen sein wird, eines haben wir alle mal gelernt: Regenwürmer sind nun mal in erster Linie wirbelsäulenenddorngesteuert und es regnet eine ganze Menge in letzter Zeit, auch wenn der grösste Anteil dieser (über-)bewässerten Aktienpakete einmal mehr verzaubert im prächtigen Gewande daherkommt.

Einfach köstlich, einfach Künstler, gell !  - Also dann, bis neulich ...

 

 

Juni 2011 / Juli 2011 / August 2011

jac h. riger, www.aliasinfo.ch 2011
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