Kleine Einführung
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3. Brief an die Post (CH)
Altnau, 31. August 2010
Kundendienst der Post
Displaygestaltung für Postsendungen,
Guten Tag Frau V... und Herr R...
Danke für Ihr Schreiben vom 20. August 2010. Ich werde nun diesen Brief nicht
mehr eingeschrieben schicken, da ich hoffe, dass Sie die letzten beiden Male
selber ihn den Genuss kamen sich mit diesen un-zumutbaren Zahlen beim
unterschreiben beschäftigen zu dürfen, weil man immer mehr den Eindruck gewinnt,
dass sich unsere Verantwortungsträger nun überhaupt nicht mehr mit den
gewöhnlichen Alltag der Materie beschäftigen, womit sie dann später
verantwortungsvoll und konsequenterweise entscheiden sollten. Solche Auslagerungs-Erfahrungen bei Entwicklungs- und Produktionstätten werden ja bekanntlich immer mehr den Konsumenten übertragen, da man auf diese Weise Unsummen an Testgeldern einsparen kann. Wenn der Rücklauf der Produkte dann gross genug ist, dann kann man sich immer noch damit beschäftigen - allerdings früh genug, bevor man eine PR-Agentur für den Imageschaden bemühen muss, welch den Spargroschen allenfalls wieder auffressen würde J. Ihr Hinweis auf die Displaygestaltung von Industriedesigner stimmt mich nun auch nicht gerade harmonischer. Sie bestätigen mir bestenfalls den Trend der Konzerne (nicht nur in den Entwicklungsabteilungen), wie ich diese in meinem letzten Brief angesprochen hatte: zuallererst werden mal die konzerninternen Bedürfnisse abgedeckt und sollte sich dann ausserhalb der Profitzentren noch ein paar Krümmelchen an Investitionsbatzen vorhanden sein, dann kann man sich immer noch mit dem Sparschwein herumschlagen, was allerdings immer seltener der Fall ist. Die Auswahlkriterien der von Ihnen eingekauften Geräte, welche Sie beschreiben, mögen zwar alle ihre Berechtigung haben und man das tatsächlich als Normalfall umschreiben könnte (Tastengrösse, Farbdisplay etc.). Dass nun aber gerade eines der wichtigsten, hauptsächlichsten Kriterien, nämlich die klare und schnelle Lesbarkeit der Daten für den Kunden, welche zur schnellen Abwicklung einer Unterschriftsleistung beitragen würde nun einfach beiseite gelassen wird, spricht einfach für sich selber – da bräuchte es ja gar keinen Kommentar, da hier jedes Kinde reklamieren würde, wenn man es danach fragen würde! Dass Sie als Kundenabnehmer der Post bei der Industriegestaltung kein Sterbenswörtchen mitzureden haben, kann ich Ihnen bei diesen Stückzahlen beim besten Willen nicht abnehmen. Das wäre ja auch geradezu lächerlich in einer Einkaufsposition, wie sie die Post hier einnimmt. Da Sie nun einmal mehr die Haltung einnehmen, meine Unterschriftsgebung diene lediglich dazu, dass ich bestätigen würden, diese Sendung entgegenzunehmen, möchte auch ich mich wiederholen: genau DARUM geht dieser bald sinnlose Diskurs ja überhaupt: ich als Kunde bestätige mit meiner Unterschrift die Richtigkeit des Empfangs und genau dazu muss ich ja wissen WAS ich unterschreibe. Da ich diese Unterschrift leisten muss, wie Sie weiter bestätigen, ginge es umso mehr darum, der Zwangslage der Kunden gerecht zu werden. Entweder Sie wollen das nicht verstehen, oder aber ist für Sie eine Unterschrift eine läppische Farce, welcher keine weitere grosse Bedeutung zugemessen wird. Wenn man die heutigen Geschäftsusanzen etwas genauer unter die Lupe nimmt, kommt man tatsächlich zum Schluss, dass das Wort einer Zusage keine grosse Sache mehr scheint und ob ein Versprechen heute so und morgen so herauskommt gehört nun mal zum „Geschäft der Flexibilität“. Als ich in Italien mal einige Menschen fragte, was Sie denn von der heutigen Lügenkultur so halten, traf ich ein mitleidiges Kopfschütteln an mit der lapidaren Antwort, was ich denn eigentlich wolle, das wäre höchstenfalls ein Kavalierdelikt. Mit den weltweiten Regierungen, welche sich so „kavaliershaft“ gebärden und als pädagogische Vorbildwirkung ihre ganze Kraft für ihre Wiederwahlen einsetzen, sollte einem inzwischen nichts mehr verwundern. Ich weiss nicht, wie viel Kompetenzen Sie ihn ihrem Wirken in der Post haben, aber dass ich mich mit solchen Antworten sicher nicht zufrieden geben kann, liegt ganz einfach in der Natur der Sache, wovon immer mehr Situationen Zwangscharakter annehmen: wir uns alle immer mehr den Vorgaben einiger Wenigen zu richten haben, die wiederum immer klarer erkennen lassen, dass hier wenig bis gar kein Interesse besteht, einem harmonischen, menschlichen Zusammenwirken den nötigen Platz und Respekt einzuräumen.
Nicht Maschinen sind „Schuld“ an einer misslichen Lage, denn noch wären wir
Menschen an der vordersten Entscheidungslinie... und in diesem Kontext
interessant zu erfahren, wann auch der Hinterletzte endlich begriffen hat, dass
Geld alleine nicht wirklich glücklich machen kann und vor allem – dass man es
nicht wirklich verdaulich essen kann. Jac Riger
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