Die alte Gurgeldrückerin macht (endlich?) einen penetranten Abgang

Die alte Gurgeldrückerin macht (endlich?) einen penetranten Abgang …

Man höre und staune, die ersten Erlösungsblitze der menschlichen Kleiderfessel werden allmählich sichtbar.

So hat der japanische Ministerpräsident Koitsumi kürzlich (2007) die neue Kleidermode COOLBIZ in aller Öffentlichkeit zelebriert.
Um es gleich vorwegzunehmen ‘neu’ heisst in unserem Falle, dass ab sofort ohne „Halsquetsche“, sprich Kravatte gearbeitet, gelebt und sonst irgendwie funktioniert und präsentiert werden darf. Und das sogar mit offenem Hemdenknopf … !

Wir wollen ja nicht gleich übermütig werden: erst mal nur den obersten Knopf! Derjenige der am nächsten beim Hals, ja der erste und eine. Immerhin.
Wie dazu ein kompetenter Sprecher meinte: „ … damit sich die Geschäftsleute und Beamte in der brütigen Sommerhitze nicht mehr so abrackern müssen – darf jetzt sogar auf den schwarzen Anz25ug verzichtet werden.

Falls Dir da nicht gleich die Spucke wegbleibt, haste vielleicht nicht richtig zugehört.

Wenn sich da mal bloss nicht Freund Knigge – zum Leidwesen des Friedhofgärtners – in exzellentem Grabesstress wieder einfinden wird. Da müssen in seiner Gemeinde wohl einige Weiterbildungskurse gründlich überholt werden.

Die ‘kulturell’ dazu passende Begründung darf natürlich auch nicht fehlen: „ …damit die Klimaanlagen in den Büros, welche in besonders herausfordernden Tagen angeblich “… so heiss laufen, dass beinahe Bodenfrost entsteht, entlastet werden können.” Kommt noch dazu, dass die weiblichen Teilnehmerinnen der Schöpfung seit Klimageräte-Aeonen den Grippeviren vermutlich in nächster Sichtweite ins Auge blicken mussten. Und weiter: „wenn nur 1 bis 2°C zurückgeschraubt würde, könnten Tonnen! an umweltbelastenden Stoffen reduziert werden”. Soweit der nette Herr vor der Kamera.

Hallo! Wirtschaftsfreunde, wenn das mal keine Option ist, um wieder mit tosendem Freudesschrei in den Arbeitspalast zu stürmen, und der Aktiengilde mit demütiger Dankbarkeit den geforderten Tribut zu zollen?

Na gut, die Klima-Anlagenhersteller und die Stromwirtschaft werden sich nach einer anderen, kreativen Verschwendungsquelle umsehen müssen – um uns so wieder etwas neues/altes ins Bewusstsein zu bringen, und – jede Wette! – auch ganz bestimmt fündig werden.

War da nicht mal vor wenigen Jahren eine hochoffizielle, wissenschaftliche Studie, die tatsächlich mit Millionen an Volksgeldern herausgefunden hat, dass diese Kropfschlinge den Atem einengt, die Leistungsfähigkeit ihrer TrägerInnen mindert und zu guter letzt auch noch das Bruttosozialprodukt ins Pfefferland umlagert etc. ?
Schon erstaunlich, dass man überhaupt erst auf die Idee kommen muss, solche Einschränkungen wissenschaftlich belegbar untersuchen zu müssen. Wo wir schon mal beim zivilisierten Flachatmen angelangt sind: gut Ding will schon mal etwas Weile haben.

So ein kleines Störfriedchen, eben dieser Pressfetzen, der sich wirklich lange – ‘Kompliment’ am Rande! –  hat halten können, kommt nun also in die Zielgerade und zieht nochmals die ganze Aufmerksamkeit der Weltengemeinschaft auf sich.

Respekt, alte Gurgeldrückerin – machst einen penetranten Abgang …

jac h. riger, www.aliasinfo.ch 2007
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