Der offensichtliche Rechtsbruch gegenüber Julian Assange, den viele Beteiligte zu veranworten haben

“Edward Snowden hat es auf den Punkt gebracht:
Wenn das Aufdecken von Verbrechen wie ein Verbrechen behandelt wird,
werden wir von Verbrechern regiert. Wie wahr!”

 

Seit fast 9 Monaten befindet sich Julian Assange im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Süden Londons in Haft. Über seinen schlechten psychischen und gesundheitlichen Zustand schrieb ich bereits ausführlich in der aktuellen Ausgabe der „Lichtsprache“.

In Schweden wurde das Ermittlungsverfahren gegen ihn – das ja noch einmal aufgerollt werden sollte –  nun doch eingestellt, da die Beweise nicht für eine Anklage gegen ihn reichten. Das ist einerseits eine gute Nachricht (obwohl es immer klar war, dass es sich damals um eine Sexfalle gehandelt hat), zum anderen ist es aber schlecht, da Assanges Anwälte darauf gehofft hatten, dass das Auslieferungsverlangen von Schweden die Auslieferungsforderung der USA hinten anstellen würde.

Julian Assange wird 23 Stunden am Tag in Einzelhaft und isoliert von anderen Insassen in einer kleinen Zelle gehalten, in der nur ein Metallbett, eine Toilette und ein Plastikstuhl stehen. Er bekommt starke Medikamente, die ihn psychisch offenbar betäuben. Er darf nicht ins gefängnisinterne Fitnessstudio, nicht in den Gottesdienst und nicht in die Bibliothek. Ein einziges Buch hat er, in dem er liest: ein Buch von Nelson Mandela, der – welch Ironie – 27 Jahre im Gefängnis verbrachte, bevor man ihn in den letzten Wochen durch Europa fuhr, um Unterstützung für seinen Sohn zu erhalten, berichtete, dass Julian Assange im Oktober bei der Gerichtsanhörung (die „Lichtsprache“ berichtete) deshalb so verwirrt und benommen war, weil man ihn kurz zuvor in eine „Hot Box“ gesteckt hatte. Das ist eine Foltermethode, bei der der Gefangene in eine Isolierkiste oder einen Raum mit hohen Temperaturen gesteckt wird. Danach brachten sie ihn gleich in den Gerichtssaal. „Ich sterbe hier langsam“ sagte Julian Assage zu einem Freund, der mit ihm Ende Dezember telefonieren durfte. Der sonst so schnell redende, klare und wortgewandte Whistleblower wirkte betäubt und unklar.

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