DEUTSCHLAND: Mit dem Beinamen «Schweiz» geschmückt

Wir reisen durch die Schweiz. Von Schleswig-Holstein bis ins Fränkische. Schweiz, eine geografische Verwirrung? Mitnichten, wir besuchen deutsche Gegenden, die Schweiz heissen.

Nördlich des Rheins gibt es 130 offizielle und inoffizielle Orte oder gar Regionen, die den Zusatz «Schweiz» enthalten. Auch in anderen Weltgegenden liegen «Schweizen», doch nirgends gibt es eine so hohe Schweiz-Dichte wie in Deutschland – Ausdruck einer offenbar tiefen Verehrung, die Deutsche für ihr südliches Nachbarland empfunden haben.
Die Begeisterung für unser Land setzte ein, nachdem der Berner Albrecht von Haller anno 1729 sein Epos «Die Alpen» veröffentlicht hatte und der Genfer Philosoph Jean-Jacques Rousseau seine «Nouvelle Héloise». Das bis dahin als eher unwirtlich geltende Helvetien wurde jetzt romantisch verklärt: imposante Landschaften, bewohnt von glücklichen, unverdorbenen, basisdemokratischen Menschen, die mit ihrer natürlichen Umgebung in Einklang lebten.

Ein Paradies somit. Deutsche Bildungsbürger begannen, die Schweiz zu bereisen. Zu Hause wiederum schmückten sie dann jede Gegend, die im Entferntesten unserem Land ähnelte, mit dem Beinamen «Schweiz». Wichtig stets: irgendwelche Erhebungen, die Gebirgiges andeuteten.

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