Henoch und die Wächter – die wahre Geschichte der gefallenen Engel – Teil 1
Im Jahr 2002 berichtete die britische Tageszeitung The Sunday Telegraph, dass der Vatikan die Erwähnung von Engeln verboten hat, die nicht in der autorisierten Version des Bibeltextes vorkommen. Das ist angeblich auf den Einfluss von ungenannten New-Age-Gruppen zurückzuführen, die neue Mitglieder innerhalb der katholischen Kirche rekrutieren wollen. Seitdem dürfen nur mehr die drei Erzengel Michael, Gabriel und Raphael angebetet werden, denn sie werden in der Bibel erwähnt. Aus ganz bestimmten Gründen nicht in den Text der Bibel aufgenommen wurde das apokryphe „Buch des Henoch“. Darin wird beschrieben, dass die Erzengel für den Sturz der rebellischen gefallenen Engel und ihre Bindung an die Erde verantwortlich waren, die gegen die Gesetze Gottes verstoßen hatten. Weitere Informationen besagen, dass die Frühkirche und ihre Oberhäupter beschlossen hatten, dieses Buch nicht in die Bibel aufzunehmen, weil darin die gefallenen Engel und ihre Aktivitäten sehr genau beschrieben werden. Doch wer sind diese rätselhaften Wächter über die Menschheit und warum ist der Vatikan selbst heute noch so besorgt über dieses Thema?
1. Mose 6: 1-4: „Als nun die Menschen anfingen, sich zu vermehren auf der Erde, und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Gottessöhne, daß die Töchter der Menschen gar schön waren, und nahmen sich zu Weibern, welche ihnen irgend gefielen. Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen walten, denn auch er ist Fleisch, und seine Lebensdauer betrage 120 Jahre! Zu jener Zeit waren die Riesen auf Erden; und auch nach der Zeit, wo sich die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen gesellten, und diese ihnen gebaren – das sind die Recken, die in grauer Vorzeit waren, die Hochgefeierten.“
Im Genesis, dem ersten Buch der Bibel, finden wir Aussagen, dass physische „Söhne Gottes“ sich mit Menschenfrauen auf der Erde eingelassen haben und mit ihnen Kinder zeugten. Diese Söhne Gottes bzw. Engel waren zahlreich, und laut den Überlieferungen im Buch Henoch gab es hunderte von ihnen. Sie landeten auf dem Berg Hermon an der Grenze zwischen Syrien und dem Libanon, auf dessen Gipfel sich einst ein antiker Tempel befand, in dem die gefallenen Engel einen Schwur leisteten. Dadurch wurde dieser Platz sowohl für die Kanaaniter als auch für die Hebräer zu einem heiligen Ort, und in späterer Zeit erbauten sie dort zusätzlich Schreine und Altäre für die Götzen Baal, Helios, Pan oder für die Himmelskönigin Astarte.
Man bezeichnete die gefallenen Engel damals als Ben Elohim, Grigori, Irin oder einfach als Wächter. In der hebräischen Mythologie sind die Grigori ein überlegener Orden von Engeln, die zusammen mit Gott im höchsten Himmel gelebt, und ein ähnliches Erscheinungsbild wie Menschen haben. Seit der Schöpfung gab es demnach eine ständige Verbindung zwischen diesen Wächtern und der menschlichen Rasse auf Erden. In anderen esoterischen Traditionen werden diese Engel als eine spezielle Elite beschrieben, die von Gott eigens dazu erschaffen wurden, die ersten primitiven Menschen zu behüten. Es war ihr Auftrag, sie zu beobachten und Gott dann Bericht über ihre Fortschritte abzuliefern. Es gab von von Gott jedoch die strenge Vorschrift, sich nicht direkt in die menschliche Entwicklung einzumischen. Einige der Wächter-Engel entschieden sich schließlich gegen diese wichtigste göttliche Anordnung zu verstoßen, und so wurden sie zu aktiven Lehrern der menschlichen Rasse und lehrte sie verbotenes Wissen. Das hatte leider sowohl für sie selbst als auch für die Menschheit bis heute bedauernswerte Auswirkungen.
Die wichtigsten Informationen über diese Vorfälle sind im Buch des Henoch beschrieben, wobei Henoch hier ein mysteriöser vorsintflutlicher Prophet ist, der von den Wächtern in den Himmel mitgenommen wird, und während seiner Lebenszeit erschienen diese Engel in menschenähnliche Körper. Weitere Informationen darüber befinden sich in einer anderen apokryphen Schrift, dem Buch der Jubiläen, einem antiken Text aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., der von verschiedenen christlichen Konfessionen immer noch dem Alten Testament zugerechnet wird. Die ältesten Fragmente dieses Werkes, die große Teile des Buches Exodus enthalten, wurden bei den Schriftrollen vom Toten Meer nahe Qumran im Westjordanland entdeckt.