Stadt Cherán: Ein Vorbild für Mexikos Indigene

Ein kleines Städtchen in Mexiko wird zum Vorbild der indigenen Bevölkerung des Landes. Denn Cherán hat sein Geschick in die eigenen Hände genommen. Auslöser war die Korruption der früheren Gemeinderegierung durch die Drogenmafia.

Mexiko-Stadt liegt acht Stunden und eine ganze Welt zurück. Der Wald scheint unendlich, die Bundesstrasse 37 ebenfalls. Nach einer weiteren Kurve folgt der Schreck: eine Strassensperre, martialisch bewaffnete Männer und Frauen in ausgemusterten US-Uniformen. Drogengangster? Paramilitärs? Desertierte Soldaten? Alles ist möglich im Bundesstaat Michoacán, Hotspot des Drogenkrieges.

Auf dem Gemeindeplatz von Cherán herrscht bis spät nachts eine Unbeschwertheit, wie sie im gewaltgeprägten Mexiko selten ist.

Mit beruhigender Höflichkeit präsentiert sich der Chef des bunten Trupps: autonome Gemeindepolizei von Cherán. Verboten sind Waffen, Drogen und Alkohol. Andere Autos werden gnadenlos gefilzt, das AR-15-Schnellfeuergewehr im Anschlag. Europäischen Besuchern scheint man zu vertrauen: «Herzlich Willkommen in Cherán!»

 

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