«Story Killers» Schweiz – Der «digitale Auftragsmörder» verwischt unliebsame Spuren im Netz

Ob zwielichtige Unternehmer oder verurteilte Kriminelle: Eliminalia löscht ihre Zeitungsartikel. Auch in der Schweiz.

«Wir lassen Ihre Vergangenheit verschwinden und verhelfen Ihnen zu einer neuen Zukunft» – das verspricht Eliminalia auf ihrer Webseite. Die Firma zählt Dutzende Niederlassungen auf der ganzen Welt, drei davon in der Schweiz. Eliminalia ist führend auf dem Markt der Online-Reputation. Offiziell nutzt sie legale Methoden, um Fotos oder negative Kommentare zu löschen. Offiziell sind ihre Kunden Opfer ungerechtfertigter Angriffe im Internet.

Aber die Realität ist eine andere. Das zeigen vertrauliche Dokumente und eine Liste der Kundschaft, die dem Westschweizer Fernsehen RTS und «Forbidden Stories» vorliegen – ein Investigativ-Netzwerk von Journalisten, die die Arbeit von bedrohten oder ermordeten Kolleginnen und Kollegen fortführen. Diese Recherche ist Teil des Enthüllungsprojekts «Story Killers» über die Desinformationsindustrie, realisiert von insgesamt 30 Medienhäusern weltweit, darunter RTS.


Die Kunden sind Menschenhändler oder ehemalige Folterer

Eliminalia zählt mehr als 1500 Kundinnen und Kunden auf der ganzen Welt. Der Preis ihrer Dienstleistungen hängt von der Komplexität der Aufgabe ab. Um den eigenen Namen im Internet reinwaschen zu lassen, bezahlt man von 5000 bis zu mehreren Hunderttausend Schweizer Franken.

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