Versteckte Pensionskassen-Gebühren. So funktioniert der Milliarden-Trick
Jedes Jahr kassiert die Finanzindustrie von den Versicherten versteckte Gebühren in Milliardenhöhe. Das System ist einfach – und kein Gesetz verbietet es.
Die zweite Säule wackelt. Doch ihre Sanierung entzweit die Politik. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hat bereits das Referendum gegen die Reform der beruflichen Vorsorge angekündigt. Zusätzliche Versichertenbeiträge in Milliardenhöhe bei gleichzeitiger Senkung des Umwandlungssatzes seien nicht akzeptabel, sagte SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard (54) am Mittwoch zu Blick.
Tatsächlich dreht sich die BVG-Debatte stets um die Frage: Wie eng müssen die Versicherten den Gürtel schnallen? Kein Thema ist hingegen die Finanzindustrie, die den 1200 Milliarden Franken schweren Pensionskassentopf verwaltet – und dafür kräftig Gebühren kassiert.
Drei Milliarden pro Jahr gehen für allgemeine Verwaltungskosten, Maklerprovisionen, Beratung und Spesen drauf. Hinzu kommen die Vermögensverwaltungskosten. Ein neuer Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) beziffert sie für das Jahr 2020 auf 5,1 Milliarden.