EU-Copyright-Reform: “Viele legale Inhalte werden einfach verschwinden”

Rechteverwerter freuen sich über die Entscheidung des EU-Parlamens zur Urheberrechtsnovelle. Verbraucherschützer und Online-Wirtschaft sind dagegen enttäuscht.

Bei den Lobby-Institutionen der Rechteinhaber knallten am Mittwoch die Sektkorken, nachdem sich das EU-Parlament nach einem anfänglichen Nein zu Upload-Filtern im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen auf Online-Plattformen mit nutzergenerierten Inhalten doch noch auf ihre Seite schlug.

“Geschafft!”, atmet in diesem Sinne die Gema auf ihrer Homepage auf. Die Abgeordneten hätten sich “von der Desinformationskampagne der Gegner nicht beirren lassen”, erklärt die Musikverwertungsgesellschaft. Die “in letzter Minute” festgezurrte Kompromisslinie der Volksvertreter stärke die Position der Kreativschaffenden gegenüber großen Internet-Portalen.

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Die Volksvertreter hätten dem Urheberrecht “einen gehörigen Tritt Richtung Steinzeit verpasst”, ärgert sich der eco-Verband der Internetwirtschaft. Veraltete Geschäftsmodelle würden geschützt, das Internet werde “kaputt gefiltert”. Mit dem eingeläuteten Paradigmenwechsel drohten eine “Vorabkontrolle von Inhalten und Zensurinfrastrukturen”. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) sieht mit der nur kosmetisch übertünchten Forderung nach Upload-Filtern ebenfalls eine Grenze überschritten und spricht von einem “unverhältnismäßigem Eingriff in die Meinungsfreiheit im Netz”.

Auch das vorgesehene Verbot von Text- und Data-Mining für kommerzielle Zwecke erhitzt die Gemüter.      …weiterlesen…

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