“Glyphosat-Minister” Schmidt wechselt in Aufsichtsrat des größten Glyphosat-Verbrauchers

Als Landwirtschaftsminister machte sich Christian Schmidt (CSU) für eine Verlängerung des Glyphosat-Einsatzes in der EU stark. Nun strebt er einen Posten im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG an, dem Unternehmen, das die höchsten Mengen des Mittels verbraucht.

Das neue Jahr naht, und so manch einer weiß bereits sehr konkret, was es bringen soll. So kündigte der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) dem Bundeskabinett an, neben seinem Beruf als Bundestagsabgeordneter eine “selbständige Tätigkeit als Rechtsanwalt” sowie einen Posten im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG annehmen zu wollen.

Zwar erscheint der Konzern im Personenverkehr zunehmend umweltfreundlich, doch ist er mit gut 75 Tonnen Glyphosat im Jahr der größte Einzelverbraucher des Unkrautvernichtungsmittels in Deutschland. Das 33.500 Kilometer lange Schienennetz wird damit gegen “Verkrautung” behandelt.

Schmidt hat keine gesundheitlichen Bedenken bei Glyphosat

Schmidt machte sich als Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft vor allem damit einen Namen, mutmaßlich im Alleingang die Verlängerung des umstrittenen Unkrautvernichters in der EU durchgesetzt zu haben.

Zumindest war dies der Tenor der Bundesregierung in Reaktion auf die weitgehende öffentliche Empörung, nachdem der Einsatz des hochumstrittenen Herbizids durch die deutsche Stimme in Brüssel im November 2017 für weitere fünf Jahre verlängert werden konnte. Denn abgesprochen hatte Schmidt mit dem Bundesumweltministerium eine Enthaltung.

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