Historischer Oelpreis-Sturz. Chance für freie Energie?

Ölpreis-Absturz: Dem Petrodollar die Krone aufsetzen

“In den Annalen der Marktgeschichte wird der 20. April 2020 für immer als der Tag in Erinnerung bleiben, an welchem zum ersten Mal überhaupt Lieferverträge für WTI Futures um 50 %, 60 % – den Verfall beschleunigend -, dann 70 %, 80 %, 90 %, 99 % [fielen] … und dann geschah das Undenkbare: Nachdem der WTI-Kontrakt für Mai auf $ 0,00 fiel, was bedeutet, dass Öllieferungen unentgeltlich waren, setzte sich der Absturz in den negativen Bereich fort – ein niemals zuvor in der Marktgeschichte dagewesenes Ereignis. Ölproduzenten bezahlten ihre Kunden für die Auslieferung physischen Öls, dies in einer Welt, in welcher es praktisch keine Lagerstätten mehr gibt.

Und so taumelte der Ölpreis, fiel in den negativen Bereich, bevor er letztlich bei -$ 40,32 anhielt, dem niedrigsten jemals verzeichneten Preis für ein Fass WTI. […] Viele unerfahrene Händler erkannten plötzlich, dass Öl statt eines Anlagegutes zu einer Bürde geworden war, während sie nur Stunden zum Finden eines Ortes für die Annahme der Lieferung physischer Fässer Rohöls hatten […].“

Mit diesen Worten wird das beachtliche Geschehen des gestrigen Tages auf Zerohedge beschrieben. Der dramatische Preisverfall innerhalb von nur wenigen Minuten wurde demnach durch “Stop Loss“-Einstellungen bei $ 0,01 angetrieben, was dazu führte, dass der Handelspreis für WTI-Öl praktisch in die Senkrechte ging und erst bei rund $ 40 im Negativbereich zum Stillstand kam, bevor er sich wieder in den knapp positiven Bereich erholte und seither im Bereich von $ 0,.. pendelt.

So bemerkenswert dieser Vorgang auf technischer Ebene auch sein mag, zeichnet er doch ein Bild des derzeitigen Zustands der “Welt“. Durch den anlässlich “Corona“ weltweit erheblich zurückgefahrenen Bedarf an Rohöl hatten sich die Rohöllager über die vergangenen Monate bereits bedrohlich gefüllt und ganze Flotten von Supertankern lagen bereits, schwimmenden Lagerstätten gleich, auf Reede. Die Lager sind nun voll, der Absatz ist minimal und die Pumpen laufen dennoch weiter, wenngleich in für die Monate Mai und Juni um 9,7 Millionen Fass täglich vereinbart reduziertem Umfang. Doch gibt es bereits jetzt praktisch keine Abnehmer mehr für die Unmengen an Rohöl und auch eine Reduzierung der Fördermenge wird das Problem kaum beheben können. Darüber hinaus zieht der Faktor Rohöl einen dicken und langen Rattenschwanz hinter sich her, von den Raffinerien über die Petrochemie und die alles finanzierenden Großbanken bis zum nunmehr End-Nichtverbraucher.

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